Zwei Frauen eingesperrt und vergewaltigt: Festnahme in Wien

(Symbolbild)
Frau fast 24 Stunden in der Gewalt eines Mannes, Polizei sucht noch zweites Opfer. Verdächtiger nicht geständig.

Zwei Frauen aus der Wiener Obdachlosenszene sind laut Polizei Ende April von einem Mann in ein leer stehendes Bordell gelockt, stundenlang eingesperrt, misshandelt und vergewaltigt worden. Eine 38-Jährige wurde nach fast einem Tag in der Gewalt des 36-Jährigen schwer verletzt freigelassen. Die zweite Frau ist bisher nicht identifiziert oder gefunden worden. Der Mann befindet sich in Haft.

Bei dem einen Opfer handelt es sich laut Polizeisprecherin Irina Steirer um eine aus Villach stammende Obdachlose. Sie ließ der Mann gehen, damit sie einen Arzt aufsuchen konnte. "Sie sagte ihm, dass sie so schwer verletzt sei, dass sie ärztliche Hilfe benötige. Dann hat er sie noch bis zur Philadelphiabrücke begleitet."

"Die 38-Jährige wurde vom Beschuldigten geschlagen, körperlich misshandelt und mehrfach vergewaltigt", so die Sprecherin. Sie trug Knochen- und schwerste Gesichtsverletzungen davon, unter anderem wurden der Frau die Nase, der Kiefer und mehrere Rippen gebrochen. "Das Opfer wurde operiert und war danach wochenlang im Spital." Die Frau sei mit Fäusten und einer Peitsche verprügelt und regelrecht gefoltert worden. Aus dem anderen Zimmer habe sie ihre Freundin schreien gehört, sagte sie nach dem Martyrium den Ermittlern.

Die Frau und ihre Freundin, von der bisher nur der Vorname, Kristina, bekannt ist, hatten den Rumänen am 24. April gegen 17.00 Uhr bei der Philadelphiabrücke in Meidling kennengelernt. Unter dem Vorwand, er wolle sie auf etwas zu trinken einladen, lockte der Beschuldigte die Frauen in ein leeres Rotlichtlokal in der Triester Straße. "Dort wurden sie in zwei separate Zimmer eingesperrt", sagte Steirer. "Das Opfer gab an, dass sie aus dem anderen Zimmer Schreie von ihrer Bekannten wahrnehmen konnte." Erst am nächsten Tag gegen Mittag durfte die 38-Jährige gehen.

Mit Hilfe der Angaben der Kärntnerin machten Polizisten den Tatort ausfindig. Von der zweiten Frau fehlte jede Spur. Der Beschuldigte hatte sich aus dem Staub gemacht. Er kehrte zwei Tage später, am Abend des 26. April, an den Tatort zurück und wurde festgenommen. "Er ist obdachlos, hatte aber einen Schlüssel zu den Räumlichkeiten und ist dort ein und aus gegangen. Die Ermittler vermuten, dass er zumindest gelegentlich in dem Lokal genächtigt hat", sagte die Sprecherin der APA.

Der Mann bestreitet die Misshandlungsvorwürfe. Die Kärntnerin sei schon mit Verletzungen zu ihm gekommen. Die Frau hat ihn als ihren Peiniger identifiziert.

Die zweite Frau namens Kristina soll rund 38 Jahre alt, 1,68 Meter groß und schlank sein. Sie hat laut Angaben der Zeugin braune, schulterlange Haare und war am Tag der Tat mit Jeans und T-Shirt bekleidet.

Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung an das Landeskriminalamt Wien, Telefonnummer 01-31310-57800. Es sei auch nicht auszuschließen, dass sich noch weitere Opfer bisher nicht gemeldet haben. Der 38-Jährigen soll der Beschuldigte unter Drohungen eingeschärft haben, nicht zur Polizei zu gehen.

Frauen eingesperrt und misshandelt

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