Zug-Fan missbrauchte minderjährige Buben

Zusammenfassung
- Ein 19-jähriger Wiener wird wegen schweren sexuellen Missbrauchs von vier Buben im Alter von 11 bis 13 Jahren zu 2,5 Jahren bedingter Haft verurteilt.
- Der Angeklagte war geständig und zeigte Interesse an einer Therapie, nachdem 160 Bild- und Videodateien gefunden wurden.
- Ein psychiatrisches Gutachten bestätigt eine pädosexuelle Störung, die eine Behandlung erforderlich macht, um weitere Übergriffe zu verhindern.
Der Wiener wirkt schüchtern und wenig erwachsen, trotz seiner 19 Jahre. Bis zu seiner Festnahme lebte er bei seiner Mutter. Er spricht wenig. Bestätigt immer nur die Vorhalte der Richterin: "Ja, stimmt." Und sagt: "Ich bin sehr schuldig."
Der junge Mann ist am Dienstag im Landesgericht für Strafsachen in Wien wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen angeklagt. Er soll vier Buben im Alter von 11 bis 13 Jahren zu sexuellen Handlungen überredet haben. Davon gibt es auch Fotos und Videos.
Kennen gelernt hatte er die Buben in Chats, in denen sich Zug-Fans austauschen. "Er gehört der sogenannten Trainspotting-Szene an", sagt die Staatsanwältin. "Er interessiert sich sehr für Züge." Und er traf dort eben auch auf deutlich Jüngere, die er anschrieb. Mit denen er Treffen ausmachte.
Weitere Opfer
Die Vorwürfe gehen zurück bis ins Jahr 2020. Da war der Angeklagte selbst erst 14 Jahre alt. Doch erst im September 2024 wurden die Behörden auf ihn aufmerksam. Da vertraute sich ein Bub seiner Mutter an. Schnell stellte sich heraus, dass es weitere Opfer gab. Der Angeklagte selbst war dazu geständig. "Sie haben bei der Polizei eine Art Lebensbeichte abgelegt", bemerkt auch die Richterin an.
"Es war ein sehr umfangreiches Geständnis. Er wollte es loswerden. Und er will unbedingt in Therapie", bekräftigt auch die Anwältin des Angeklagten. Insgesamt 160 entsprechende Bild- und Videodateien wurden bei ihm sichergestellt.
Laut eines Gutachtens von Psychiater Peter Hofmann besteht bei dem jungen Mann eine "pädosexuelle Störung". Er muss behandelt werden, sonst könnte es zu weiteren Übergriffen kommen.
Manipuliert
Gewalt wandte der Angeklagte nicht an. Doch sehr wohl sei er in den Chats manipulativ gewesen. Bei Zurückweisungen reagierte er beleidigt, drohte sogar Suizid an.
Der Zug-Fan wird schließlich zu 2,5 Jahren bedingter Haft und einer bedingten Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum verurteilt.
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