Zimmerbrand in Wien-Simmering: Mensch tot aufgefunden

++ HANDOUT ++ WIEN: CHRISTBAUMBRAND
Christbaum fing Feuer. Eine weitere Person wurde laut Polizei leicht verletzt.

Ein Zimmerbrand in Wien-Simmering hat am frühen Nachmittag des Christtages ein Menschenleben gefordert. Eine Gruppe der Berufsfeuerwehr hatte laut deren Sprecher Christian Feiler das Feuer in einem Gemeindebau in der Simmeringer Hauptstraße kurz nach 13.30 Uhr auf der Heimfahrt von einem anderen Einsatz entdeckt. Die Ursache war zunächst unklar, sagte Polizeisprecher Markus Dittrich.

Feiler zufolge stellte sich die Gruppe sofort in den Dienst, öffnete mit Gewalt einen Zufahrtsschranken und sah schon Flammen aus der Wohnung im dritten Obergeschoß des in den 1980er-Jahre erbauten Johann-Hatzl-Hofes schlagen. Sie bemerkten auch den um Hilfe rufenden Wohnungsinhaber an einem Fenster und stellten zunächst ein Sprungkissen auf, für den Fall, dass der Mann springt. Eine Drehleiter, die lang genug gewesen wäre, um den Mann zu retten, hatte die Gruppe nicht dabei, wie Feiler schilderte.

Danach rückten die Feuerwehrleute im Innenangriff mit einer Löschleitung den Flammen zu Leibe. Inzwischen eingetroffene weitere Feuerwehrkräfte, die eine Drehleiter dabei hatten, löschten die Flammen von außen. Weitere Kräfte brachten mehrere Personen ins Freie, darunter den Leblosen. Neben dem Toten wurde ein 39-Jähriger - vermutlich ein Nachbar - mit einer leichten Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert, bestätigte der Sprecher der Berufsrettung, Andreas Huber, der APA. Innerhalb einer halben Stunde gab die Feuerwehr "Brand aus". Die Einsatzkräfte kontrollierten noch die Nachbarwohnungen und stellten keine Gefährdung fest.

Laut Dittrich war die Identität des Todesopfers am Nachmittag noch unklar. Auch war nicht geklärt, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelte. Nach Informationen der APA wurde vermutet, dass es sich um den Wohnungsinhaber - einen 81-jährigen Mann - handelt. Dittrich zufolge sollte eine Kommission das Feuer untersuchen. Brandstiftung galt allerdings als unwahrscheinlich.

Zweites schweres Feuerunglück

Es handelt sich bereits um das zweite schwere Feuerunglück, das sich heuer in der Simmeringer Hauptstraße ereignet hat. Mitte Mai 2019 brannte der Gebäudekomplex Simmeringer Hauptstraße 68-74, der sich von der Simmeringer Hauptstraße über den Enkplatz bis in die Sedlitzkygasse erstreckt. Damals wurde die komplette Dachkonstruktion vernichtet.

15 Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen

In Wien-Alsergrund führte ein Zimmerbrand am Vormittag dazu geführt, dass 15 Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Laut Christian Feiler, Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr, brach das Feuer gegen 9.00 Uhr in einem Haus an der Rossauer Lände unweit der Fußgänger- und Radfahrerbrücke über dem Donaukanal aus.

Es entwickelte sich besonders viel Rauch. Beim Eintreffen der Feuerwehr stellte sich die Situation kurzfristig heikel dar: Der Wohnungsinhaber hatte bei der Flucht die Eingangstür offen gelassen, weshalb der Gang sehr stark verraucht wurde. Dann hatte er via Gegensprechanlage die Mitbewohner im Haus alarmiert. 32 Menschen standen am Gang.

Die Feuerwehr brachte die Bewohner mit zwei Drehleitern in Sicherheit. Zwei hatten sich sogar auf das Dach geflüchtet. Feiler zufolge wurden alle Anrainer auf Rauchgasvergiftungen überprüft, 15 schließlich hospitalisiert. Das Feuer selbst war relativ rasch gelöscht.

"Tür zu brennendem Raum schließen"

Zunächst sollte man am besten die Tür zu dem betroffenen Raum schließen. "Mit ein bisschen Glück kann man so den Schaden auf den einen Raum beschränken", erläutert Feuerwehrsprecher Christian Feiler.

Wenn man die Wohnung doch verlassen muss, sollte man die Mitbewohner und die Haustiere mitnehmen, dann die Wohnungstür schließen, aber nicht absperren, sich so schnell wie möglich ins Freie begeben und die Feuerwehr kontaktieren. Die Entscheidung, ob weitere Hausbewohner zu evakuieren sind, obliegt Feiler zufolge den Einsatzkräften. Diese hätten im Fall des Falles auch verschiedene Möglichkeiten, Betroffene in Sicherheit zu bringen.

Dazu verbuchte die Wiener Berufsfeuerwehr drei Einsätze am Heiligen Abend wegen eines Adventkranz- und zweier Christbaumbrände.

In den Morgenstunden des Christtags löste ein Adventkranz in der Kölblgasse in Landstraße einen Zimmerbrand aus, wie Feuerwehrsprecher Christian Feiler berichtete. Die beiden Bewohner wachten noch rechtzeitig auf und konnten sich in Sicherheit bringen.

Beide wurden aber vom Brandrauch verletzt, von der Feuerwehr mit Sauerstoff versorgt und der Berufsrettung übergeben, die sie in ein Krankenhaus brachte. Das Feuer selbst war schnell gelöscht.

Bereits zuvor hatten innerhalb von nur sechs Minuten zwei Christbäume in Mariahilf gebrannt, und zwar in der Gumpendorfer Straße und am Getreidemarkt. Ein Feuer löschten die Bewohner selbst fast zur Gänze ab, beim anderen rückte die Feuerwehr mit einem Atemschutztrupp an. In diesem Fall brachten die Einsatzkräfte auch die Nachbarn in Sicherheit. Verletzte gab es aber nicht.
 

Kommentare