Roswitha Klestil vom "Team Sozius" der Wiener Linien

Eine Frau mit Brille und gelber Sicherheitsweste steht auf einem U-Bahnsteig.
Roswitha Klestil wird gerufen, wenn es ans Eingemachte geht. Sie engagiert sich freiwillig im "Team Sozius".
Von Uwe Mauch

Egal ob einem U-Bahn-Fahrer ein Unfall nahe geht, Fahrscheinkontrollore attackiert oder die Mitarbeiter der Security zum Ziel von Aggression wurden: Schon mehr als 50 Mal ist Roswitha Klestil ausgerückt, um „die Kollegen und Kolleginnen in schwierigen Situationen bestmöglich zu unterstützen“.

Klestil arbeitet seit acht Jahren bei den Wiener Linien. Ihr eigentlicher Job ist es, dem Projektleiter in der Abteilung B73 (Bauprojekt Linienkreuz U2xU5) als Assistentin zur Seite zu stehen.

Seit drei Jahren arbeitet sie darüber hinaus, freiwillig, als eine von 45 Peers für das Team Sozius. Sozius ist, wer sich noch erinnern kann, der gute alte Beifahrersitz.

Ihre berufsbegleitende Ausbildung zum Peer hat fast ein Jahr gedauert: „In den Modulen habe ich auch für mich selbst viel gelernt“, so Roswitha Klestil. „Ich kann jetzt mit Stress in der Arbeit besser umgehen.“

Einmal pro Monat meldet sie sich zu einer sogenannten Rufbereitschaft im Team Sozius. Ist Not am Mann oder an der Frau, dann rücken die Peers sofort aus, immer zu zweit. Im Mai hatte Klestil drei Einsätze. Jeder sei besonders für sie gewesen. „Und jeder ist anders verlaufen.“

Oft treffen die Helfer „auf Menschen, die uns wie ein Häufchen Elend gegenüber sitzen“. Schön sei es, wenn man durch ein erstes Gespräch die Geknickten wieder aufrichten kann: „Wenn wir dann ein erstes Lächeln sehen und immer auch ein Danke hören, weiß ich, warum ich hier mitarbeite. Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn man etwas bewirkt.“

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