Die Kulturmanagerin lädt zum Branntweiner in Floridsdorf

Vormittags in der Likörstube beim Floridsdorfer Schlingermarkt: Wer reinkommt, grüßt, muss aber nix bestellen. Franz Sveceny, ein Branntweiner in dritter Generation, kennt seine Stammkundschaft – und deren Trinkgewohnheiten. Bis hierher passt das Klischee des Wiener Vorstadtbezirks.

Nicht in dieses Bild passt die Kulturmanagerin Ursula Napravnik, die sich trotz ihrer gewählten Ausdrucksweise und ihrer Bestellung (ein Glas Leitungswasser) mit der Stammklientel gut versteht. Napravnik, die vor 13 Jahren von Döbling nach Floridsdorf übersiedelt ist, erinnert sich: „Das war für mich ein Kulturschock.“
Zunächst atmosphärisch: „Im 19. Bezirk sind sie derart nobel, dass sie im Haus nicht einmal grüßen. Hier im 21. Bezirk kann der Ton dafür schon sehr rau sein.“
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