Wienerin der Woche: Die Interessenvertreterin Steffi Kratzer
Inklusion im Jahr 2025: Steffi Kratzer wohnt heute in einer Garçonnière mit eigenem Badezimmer (ein Betreuer sorgt für sie und ihre beiden Nachbarinnen). Fährt im Rollstuhl nicht wie früher mit dem Fahrtendienst, sondern mit der Straßenbahn zu ihrem Tageszentrum. Setzt sich als „Kundinnenrätin“ im Fonds Soziales Wien für andere Menschen ein.
Das Engagement im FSW ist ihr ein großes Anliegen. „Ich möchte dort eine starke Stimme für Menschen mit Behinderungen sein“, betont die Mittdreißigerin. Auch mit dem KURIER kommuniziert sie mithilfe eines speziellen digitalen Sprachprogramms.
Ihre Wohneinheit ist in einem Garçonnièrenverbund von „Habit“ integriert. Die Abkürzung steht für Haus der Barmherzigkeit Inklusionsteam. „Habit“ ist ein Teil der Hilfsorganisation. Er wurde vor 20 Jahren eingerichtet, um Menschen mit Behinderungen gezielter betreuen zu können. In Wien verfügt „Habit“ über 480 Betreuungsplätze.
Die Miete für ihre Mini-Wohnung bezahlt Kratzer aus ihrer eigenen Tasche. Auch das ist ein Statement – es sagt: „Ich kann über mein Leben selbst bestimmen.“
Fad ist der Wienerin nie: „Mein Alltag ist mit meiner Arbeit und vielen anderen Aktivitäten gut gefüllt. Ich genieße gutes Essen, gehe gerne auf Konzerte und setze mich unter anderem auch dafür ein, dass die einfache Sprache, die alle verstehen können, vermehrt verwendet wird.“
Außerdem hält sie sich mit Videos, die Gymnastikübungen zeigen, zu Hause fit.
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