Wienerin der Woche: Doris Pühringer läuft mit blinden Kindern

Mit ihrem Überziehleibchen macht sie darauf aufmerksam, dass sie mit einem blinden Kind im Prater laufend unterwegs ist.
Vierzig Jahre lang hat Doris Pühringer im Internat des Bundes-Blindeninstituts in der Wittelsbachstraße Nr. 5 gearbeitet. Seit 1. August ist sie im Ruhestand. Was sie aber nicht daran hindert, an frühen Dienstagabenden mit blinden oder sehbehinderten Schülern des Instituts durch die „ihre“ Allee zu laufen.
Was sie in all den Jahren angetrieben hat, erklärt sie so: „Unsere Kinder haben so wie andere Kinder auch einen riesigen Bewegungsdrang. Um diesen Drang ausleben zu können, benötigen sie aber immer jemanden, der sie begleitet.“
Die Laufgruppe gibt es in der Zwischenzeit auch schon 35 Jahre: „Gestartet hat sie ein Sportlehrer an unserer Schule“, erzählt Doris Pühringer. „Er hat auch auf der Uni Versehrtensport unterrichtet. Und da hatte er die Idee, dass die Studenten mit den Kindern von uns laufen könnten.“
Dienstags um 18.30 Uhr starten sie los. Statt der Sportstudenten führen heute Ehrenamtliche die blinden Läufer quer durch die stadtbekannte Lauflandschaft.
„Das ist so eine nette Gruppe“, freut sich Doris Pühringer beim Traben durch den Prater, durch den sie auch alleine oft gelaufen ist: „Nach einem Nachtdienst um acht Uhr in der Früh. Das war nie langweilig. Da lief bei mir immer ein eigener Film ab, mit dem ich meine Erlebnisse verarbeitet habe.“
Die Läufe mit den Kids will sie bis auf Weiteres nicht missen. Ihr Wunsch: „Dass sich mehr Ehrenamtliche für unsere Laufgruppe melden.“
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