Wienerin der Woche: Claudia Holub macht Kids fit für die Arbeit

Claudia Holub im Vereinsbüro mit einer Mappe in der Hand.
„Unsere Leute hatten es bisher nicht leicht im Leben“
Von Uwe Mauch

Manchmal ist es bereits ein Erfolg, wenn ein junger Mensch halbwegs pünktlich zum Termin beim privaten Verein T. I. W. (steht für Training, Integration und Weiterbildung) erscheint.

Claudia Holub, seit 2007 beim Verein, kämpft dafür, dass bereits Abgeschriebene eine zweite Chance erhalten. Sie weiß aus erster Hand, was sie zu leisten imstande sind – und was nicht geht.

„Unsere Leute hatten es bisher nicht leicht im Leben“, sagt die Projektleiterin. Die einen kommen aus desolaten Familien, andere tun sich sehr schwer beim Lernen, wieder andere sind mental, psychisch oder emotional beeinträchtigt. Dann gibt es noch die, die am Trauma ihrer Flucht oder am Giftcocktail aus mehreren Faktoren leiden.

Zuletzt, speziell nach der Pandemie sei die Arbeit viel fordernder geworden, weiß Claudia Holub. Waren es in ihrer ersten Zeit bei T. I. W. vor allem junge Leute mit „ein bissl Lernproblemen“, sind heute viele „ausgrenzungsgefährdet“.

Mit ihrem Team und Mitteln vom Sozialministeriumservice klopft die Bildungswissenschafterin zuerst das jeweilige Potenzial der Teilnehmer ab, um sie dann behutsam, mit realistischem Ziel an die Arbeitswelt heranzuführen.

Belastend sei ihre Arbeit, „wenn Jugendliche einfach nicht zum Kommen motiviert werden können“, gewährt Holub Einblicke in ihren Arbeitsalltag.

Doch es gäbe natürlich auch schöne Momente: „Wenn Kids von uns zu arbeiten beginnen.“ Ihr Wunsch? „Dass es weiterhin ein Budget für Maßnahmen wie unsere gibt.“

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