Terror-Prozess: Möglicher Beitragstäter weiter auf freiem Fuß

Im Zusammenhang mit dem Terror-Anschlag von Wien hat Slowenien die Strafverfolgung eines mutmaßlichen Waffenhändlers abgelehnt. Der Mann steht im Verdacht, dem Attentäter das beim Anschlag verwendete Sturmgewehr und später die Munition nach Wien gebracht zu haben. Das teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, mit.
Der slowenische Staatsbürger wird verdächtigt, im Juni 2020 auf Betreiben von Adam M., der vergangene Woche nicht rechtskräftig verurteilt wurde, das Sturmgewehr in einem roten Mazda von Slowenien nach Wien geliefert zu haben. Der spätere Attentäter soll die Waffe in einer Tasche in der Nähe einer Shisha-Bar in der Leopoldstadt entgegengenommen haben.
Wenige Wochen vor dem Anschlag soll der Attentäter dann auch noch die Munition in einem Plastiksackerl bekommen haben, die der Slowene wiederum entgeltlich nach Wien gebracht haben soll. Bei beiden Verkäufen soll der Waffenhändler Marsel O. neben Adam M. dabei gewesen sein. Das hatte letzterer nach seiner Festnahme im Ermittlungsverfahren angegeben.
"Gab nie einen Haftbefehl"
Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte am Montag, dass gegen Marsel O. weiter ein Inlandsverfahren geführt wird - notgedrungen, wie Bussek erläuterte: "Wir haben Slowenien um die Übernahme der Strafverfolgung ersucht." Das sei abgelehnt worden. Auf die Frage nach dem Warum bemerkte Bussek: "Dazu können wir nichts sagen." Jedenfalls werde von der Wiener Anklagebehörde "der Sachverhalt ermittelt".
Ob diese Ermittlungen am Ende von Erfolg gekrönt sein werden, ist insofern fraglich, als sich Marsel O. auf freiem Fuß befindet, wie Bussek weiter erklärte: "Es gab nie einen Haftbefehl."
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