Wiener Stadtregierung präsentiert neuen "Klimafahrplan"

Wiener Stadtregierung präsentiert neuen "Klimafahrplan"
Rot-pinke Klausur im Rathaus - Geschäftsgruppen sollen Ziele erarbeiten

Die rot-pinke Wiener Stadtregierung wird sich am morgigen Freitag zu einer Klausur einfinden - wobei der Schwerpunkt beim Thema Klima liegen wird. Angekündigt wurde der Beschluss eines "Klimafahrplans". Dieser soll morgen in den Mittagsstunden im Rathaus präsentiert werden.

Die Koalition, die nach der Wahl 2020 geschmiedet wurde, verspricht eine große "Klimaschutz-Offensive". Die Klausur stelle dabei den Startschuss dar, wie das Büro vom Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) der APA mitteilte. Auf der Basis einer überarbeiteten Smart City Rahmenstrategie soll ein "Wiener Klimafahrplan" erstellt werden.

Jeder soll mitmachen

Einbezogen werden dabei sämtliche Geschäftsgruppen der Stadt, hieß es. Sie sind angehalten, für ihren Bereich konkrete Ziele zu definieren. Die genauen Details werden am Freitag nach der Klausur präsentiert, wobei neben Ludwig auch Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS), Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Podium stehen werden.

Man habe den Klimaschutz ins Zentrum der Stadtpolitik gerückt, haben die beiden Regierungsparteien bereits wiederholt bekräftigt. Wien soll bis 2040 als erstes Bundesland klimaneutral werden, wurde beim Antritt der Regierung vereinbart. Zuletzt wurde ein eigener Bereich für Klimaangelegenheiten - mit einem Klimadirektor an der Spitze - im Magistrat eingerichtet.

Vier Ziele

Konkret werden folgende vier Ziele definiert:

  1. Der Energieverbrauch für Heizen, Kühlen und Warmwasser in Gebäuden sinkt pro Kopf bis 2040 um 30 Prozent, die damit verbundenen CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent und bis 2040 auf null.
     
  2. Die Stadt Wien und ihre Unternehmen decken ihren Eigenbedarf für digitale Services und Infrastrukturen bis 2040 vollständig aus erneuerbaren Energien.
     
  3. Bis 2050 werden 100 Prozent der nicht vermeidbaren Abfälle verwertet (zero waste).
     
  4. Schon 2030 will Wien das EU-Ziel von 60 Prozent Recyclingquote übertreffen.

Zu den jüngsten Beschlüssen in Sachen Klimamaßnahmen gehört etwa eine Ausbauoffensive im Bereich Solarenergie. Im Zentrum der Diskussionen steht allerdings ein anderer Bereich: der Verkehr. Hier sorgen der - inzwischen vom Bund gecancelte - Lobautunnel und die geplante Stadtstraße in der Donaustadt für heftige Debatten.

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