Wiener Staatsoper produziert nun Sonnenstrom
Photovoltaik-Module müssen nicht immer schwarz sein. Es gibt sie jetzt auch in anderen Farben. Grün zum Beispiel. Das ist auch die Farbe, die die Wien Energie für jene Paneele ausgewählt hat, die ab sofort das Dach der Wiener Staatsoper zieren. Denn das geschichtsträchtige Haus produziert ab sofort selbst Sonnenstrom.
Dafür wurden rund 200 Solarmodule auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern am Dach der Staatsoper installiert. "Das ist in etwa so groß wie die Bühnenfläche hier im Haus", sagt Michael Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wien Energie.
Es hat einen besonderen Grund, dass die Paneele auf dem Dach der Wiener Staatsoper grün sind.
Zusammen erreichen die Module eine Leistung von rund 100 Kilowattpeak. "Damit lässt sich in etwa die Grundlast des Hauses decken", sagt Strebl. Gemeint ist damit der Stromverbrauch des Hauses während eines Probetages, wenn unter anderem die Gangbeleuchtung und die Lüftung läuft. Für einen Vollbetrieb mit Aufführung reiche es nicht ganz, sagt Strebl.
"Die Dächer nutzen"
Der Freude über die neue Anlage tut das im Haus aber keinen Abbruch: „Wir haben das nicht nur wegen der Kostenersparnis getan sondern vor allem auch, weil es etwas über das Selbstverständnis des Hauses aussagt“, sagt Bogdan Roščić, Direktor der Wiener Staatsoper. Und Nachhaltigkeit gehöre zu diesem Selbstverständnis dazu.
Ulli Sima, Stadträtin für Stadtentwicklung und Wiener Stadtwerke (SPÖ) schließt sich dem an: "Wir sind in einer Stadt, wir müssen die Dächer nutzen, auch die von besonderen Gebäuden. Das ist auch ein Zeichen dafür, dass erneuerbare Energien überall Platz haben."
Mehr Farbe für den Denkmalschutz
Aber zurück zu den Paneelen: Nur aus Stilgründen wurden die besonderen, farbenfrohen Module nicht ausgewählt. Grund ist vielmehr der Denkmalschutz. Die grünen Glas-Folien-Module fügen sich farblich in das historische Kupferdach der Staatsoper ein. Außerdem sind die Paneele ausschließlich aus der Vogelperspektive sichtbar, wodurch das Stadtbild und der Denkmalschutz erhalten bleiben, wird berichtet.
Die Kosten für die Anlage übernimmt die Wien Energie. Über ihre Höhe will man auf Anfrage aber keine Angaben machen.
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