Wiener sind Spitzenreiter bei autofreier Mobilität

Radweg
Mehr Öffi-Jahreskarten als Pkw, ein Viertel liebäugelt damit, mit E-Bike zur Arbeit zu fahren.

Am Mittwoch ging der offizielle autofreie Tag über die Bühne – für viele Wiener ist dieser aber ohnehin tagtäglich Realität. Laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sind die Wiener „sogar Österreichs Champions bei der autofreien Mobilität“.

Vor der Pandemie nutzten mehr als 90 Prozent der Wiener Bevölkerung ab 16 Jahren zumindest gelegentlich die Öffis, 70 Prozent sogar mehrmals die Woche.

Fahrrad-Haushalte

Durch die Krise kam es zu Einbrüchen bei den Zahlen, aber „mittlerweile fahren wieder mehr mit den Öffis“, sagt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Zudem wurden 2020 zwar tatsächlich weniger Öffis genutzt – aber nicht zugunsten des Autos. Es wurde mehr zu Fuß gegangen oder geradelt. Das ergeben Zahlen der Statistik Austria und der Wiener Linien.

In Wien gibt es außerdem mehr Öffi-Jahreskarten als Pkw. Anfang diesen Jahres gab es mit 819.000 Öffi-Jahresnetzkarten um 100.000 mehr Karten als Pkw mit Wiener Kennzeichen (719.000). Gleichzeitig gibt es nur in Wien und im Land Salzburg mehr Fahrrad- als Auto-Haushalte.

Auch eine Pendler-Studie vom E-Bike-Anbieter QWIC zeigt, dass die Wiener eher aufs Auto verzichten als die anderen Österreicher. 27 Prozent der Wiener können sich vorstellen, mit dem E-Bike zur Arbeit zu fahren, österreichweit sind es 24 Prozent.

„Bei etwa 80 Prozent aller Autofahrten werden weniger als 20 Kilometer zurückgelegt“, sagt Taco Anema, Co-Gründer von QWIC. „Gerade auf kurzen Strecken können E-Bikes Autos im Alltag vollständig ersetzen.“ Zu überzeugen sind die Wiener leicht. Hauptgrund, um aufs E-Bike zu wechseln, ist der Spaß.

Das sagen zumindest 55 Prozent. 40 Prozent lassen sich durch den Gedanken motivieren, zur Verringerung der Luftverschmutzung beizutragen. 

Kommentare