Wiener Öffi-Winterdienst muss immer seltener ausrücken

Wiener Öffi-Winterdienst muss immer seltener ausrücken
Im vergangenen Winter gab es 86 Einsätze der Räum- und Streufahrzeuge der Wiener Linien - vor zehn Jahren waren es noch über 1.000.

Am Montag hat der astronomische Winter begonnen, auch wenn der Blick aus dem Fenster es nicht vermuten lässt. Denn die fortschreitende Erderhitzung macht sich mittlerweile deutlich im täglichen Wetter bemerkbar.

Die Winter in Wien sind in den vergangenen Jahrzehnten stetig milder und damit auch weiße Weihnachten ein seltenes Ereignis geworden. Denn selbst, wenn wie Anfang Dezember Schnee fällt, bleibt dieser aufgrund der höheren Luft- und Bodentemperaturen deutlich kürzer oder gar nicht liegen.

Am 24. Dezember lag so zuletzt im Jahr 2012 zumindest etwas Schnee in der Hauptstadt. Ein österreichweiter Trend: Von 1951 bis 1980 gab es in den Landeshauptstädten zu Weihnachten noch doppelt so oft eine geschlossene Schneedecke wie von 1983 bis heute. In tiefen Lagen hat sich die Chance auf weiße Weihnachten somit in den letzten Jahrzehnten halbiert.

Nur ein Einsatz

Ein Nebeneffekt ist, dass auch der Winterdienst der Wiener Linien immer seltener zum Einsatz kommt. Dieser kümmert sich von November bis März darum, dass die Haltestellen gestreut und die Straßenbahnschienen geräumt sind.

Im Winter 2019/20 lag in dieser Zeit an einem einzigen Tag eine Schneedecke, die Streufahrten nötig machte. Der langjährige Schnitt aus den vergangenen Jahrzehnten liegt im Gegensatz dazu bei mehr als 30 Tagen mit geschlossener Schneedecke.

Dementsprechend gab es im vergangenen Winter nur 86 Fahrten von Räum- und Streufahrzeugen der Wiener Linien. Zehn Jahre zuvor (2009/10) waren es noch 1.029 Fahrten gewesen und im Winter 2018/19 immerhin 408. Die höchste Räumstufe bei starkem Schneefall war zum bisher letzten Mal im Jänner 2013 aktiv.

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