Wiener Neos zur Causa Wien Energie: „Ja, es gab massive Mängel“

Wiener Neos zur Causa Wien Energie: „Ja, es gab massive Mängel“
Neos-Klubchefin Bettina Emmerling im Gespräch über zwei Jahre Koalition: Sie findet, die SPÖ habe zu spät über die Wien-Energie-Misere informiert – und will ein Ende der Maskenpflicht in der U-Bahn.

Vor zwei Jahren starteten SPÖ und Neos in Wien euphorisch in die „Fortschrittskoalition“, zuletzt stellte die Causa Wien Energie die beiden Polit-Partner auf die Probe. Heute, Freitag, startet die U-Kommission zur Wien Energie. Die pinke Klubchefin Bettina Emmerling über Fehler in der roten Krisenkommunikation und mangelnde Transparenz.

KURIER: Als die Koalition präsentiert wurde, gab es Punschkrapferl – mit viel Pink und nur einer kleinen roten Kirsche. Welches Gericht würden Sie heute, zwei Jahre später, wählen?

Bettina Emmerling: Ganz klar immer noch das Punschkrapferl, es ist ein tolles Symbol für die Koalition und ein starkes Commitment der SPÖ.

Wo steckt aus Ihrer Sicht inhaltlich das ganze Pink?

Unser Regierungsmonitor wird vierteljährlich aktualisiert, damit man sehen kann, in welcher Taktzahl wir unterwegs sind. 78 Prozent unserer insgesamt 800 Projekte sind umgesetzt oder derzeit in Umsetzung. Da passiert sehr viel, gerade bei pinken Themen wie Bildung oder Transparenz.

Im Sommer hat Bürgermeister Michael Ludwig zwei Mal seine Notkompetenz genutzt, um der Wien Energie Hilfen in Milliardenhöhe zukommen zu lassen – und niemanden informiert. Auch Ihr Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr wirkte damals uninformiert. Nennen Sie das transparent?

Das war ein Sicherheitsschirm, der stadtintern für die Wien Energie gezogen wurde. Wir waren bei der ersten Notkompetenz im Juli informiert, später kamen die Informationen zu langsam. Aber es wurde vor uns sicher nichts geheim gehalten von der SPÖ.

Sind Sie nun der Meinung, dass alles richtig lief?

Rückblickend muss man ehrlich sagen: Ja, es hat massive Mängel in der Krisenkommunikation gegeben. Vor allem seitens der Wien Energie. Dass im August den Menschen plötzlich der Eindruck entstand, dass die Wien Energie vielleicht zusperren muss und uns allen der Strom abgedreht wird, darf nicht passieren.

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