Gute Nachrichten für Öffifahrer: Wiener Linien verdichten Intervalle

Gute Nachrichten für Öffifahrer: Wiener Linien verdichten Intervalle
Ab September sollen Bus- und Straßenbahnlinien öfters unterwegs sein.

Sehnlichst erwartet, ist es endlich so weit. Die Wiener Linien verdichten ihre Intervalle bei Bus und Bim.

Die Personalsituation hat die Wiener Linien vergangenen Jänner zu einer Fahrplananpassung veranlasst, wobei die Wartezeit auf manchen Bus- und Straßenbahnlinien um bis zu 2,5 Minuten  verlängert wurden. Ab 4. September werden die Wartezeiten nun aber wieder verkürzt.

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„Die Fahrpläne werden aber nicht eins zu eins wie die im vergangenen Herbst aussehen“, sagt die Geschäftsführerin der Wiener Linien Alexandra Reinagl. Eine Bedarfsanalyse habe gezeigt, dass einige Linien aufgrund von Homeoffice oder flexibleren Arbeitszeiten nicht mehr so stark genutzt werden. Auf diesen  Linien sollen  die Intervalle mit dem Herbstfahrplan angepasst werden. Sprich: Bus und Bim werden hier nicht mehr so oft fahren wie noch im vergangenen Herbst. „Bei anderen Linien werden die Intervalle durch die frei werdenden Kapazitäten dagegen sogar besser“, sagt Reinagl.

Unterschiedliche Intervalle

Ein Beispiel: Durch die Bedarfsanalyse habe sich ergeben, dass die Linien 10, 37, 44 und 62 von weniger Fahrgästen genutzt werden als noch vor Corona. Ein Grund dafür sei etwa Homeoffice, so die Wiener Linien. Bei diesen Linien seien die Intervalle an das Aufkommen angepasst worden. Auf anderen Linien dagegen – etwa 2, 5, 18, 31 und 38 – habe man die Kapazitäten aufgestockt.

Pilotprojekt

Ein externer Partner hat die Abläufe im Fahrdienst bei den Wiener Linien analysiert. Ein Pilotprojekt zur optimierten Dienst- und Urlaubsplanung
soll bald starten

7.000Bewerbungen

sind  im ersten Halbjahr  2023 bei den Wiener Linien allein für den Fahrerdienst eingegangen. 1.000 Mitarbeiter werden die Wiener Linien künftig  pro Jahr rekrutieren müssen, um zu wachsen, heißt es

Auf das Personalproblem wurde mit dem im Jänner präsentierten Fünf-Punkte-Plan reagiert, heißt es bei den Wiener Linien. Dazu gehört unter anderem die Ausbildungsoffensive. Gab es im Jahr 2021 noch 257 Ausbildungsplätze im Straßenbahn-Betrieb, sollen heuer  340 Fahrerinnen und Fahrer ausgebildet werden. 2024 soll diese Zahl sogar auf 490 erhöht werden.

Ein Drittel weniger Unterbrecherdienste

Teil des Plans ist  aber auch die Attraktivierung des Fahrdienstes. Neben  Zulagen und Prämien wollen die Wiener Linien ab Herbst ein Drittel der sogenannten Unterbrecherdienste bei den Bims abschaffen. Das sind jene Dienste, bei denen Fahrer mitten in der Schicht eine mehrstündige Pause einlegen müssen. Morgen- und Abendspitzen werden damit abgedeckt. Im Jänner wurde verkündet, diese Dienste bis Jahresende „auf das notwendigste Maß“ zu reduzieren. Mehr als um ein Drittel werde man die Unterbrecherdienste heuer aber nicht mehr verringern, so Reinagl.

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Die oben genannten Maßnahmen hätten – zusammen mit der verstärkten Suche nach Arbeitskräften – dazu geführt, dass sich die freien Stellen seit Jahresanfang reduziert hätten. Von den jeweils 100 Bus- und Straßenbahnlenkern, die  Anfang des Jahres gesucht wurden, seien nun noch rund 50 Stellen bei den Bims und 40 bei den Bussen unbesetzt, heißt es.

Weiterhin 90 offene Stellen im Fahrdienst

Trotz des weiterhin fehlenden Personals soll  die Intervallverdichtung aber „aus derzeitiger Sicht auch in Zukunft“ nicht mehr zurückgenommen werden. „Der Arbeitskräftemangel bleibt weiterhin ein Thema. Wir haben nur den Umgang mit dem Thema verbessert“, sagt Reinagl.

Die im Jänner getätigte Ankündigung, einen externen Partner zur Evaluierung der internen Prozesse zu beauftragen, sei ebenfalls umgesetzt worden. „S for T Management Consultants“ hätten die Arbeitsbedingungen und Abläufe im Fahrerdienst umfassend analysiert. Zusätzlich sei eine Befragung von 600 Mitarbeitern durchgeführt worden. Ein Pilotprojekt zur optimierten Dienst- und Urlaubsplanung werde zeitnah umgesetzt, heißt es.

Fahrplanänderungen im Detail:

Ab 4. September verkehren Montag bis Freitag tagsüber folgende Linien wieder in den gewohnten Intervallen:

Straßenbahn: O, 2, 6, 11, 25, 26, 30, 31, 49, 52, 60, 71
Bus: 7A, 11A, 11B, 13A, 15A, 26A, 29A, 31A, 48A, 59A, 63A, 66A, 74A

Am Abend und am Wochenende fahren die Linien 10, 11, 25, 26, 33, 37, 38, 40, 41, 42, 44, 46, 52, 60, 62 und 71 wieder alle zehn statt zwölf Minuten.

  • Linie 46: Alle fünf statt vier Minuten. Mehr Platz durch Flexity-Straßenbahnen
  • Linien 1A, 37, 43 und 44 verkehren aufgrund geringer Nachfrage ganztägig generell jeweils um ein Intervall weniger
  • Linien 10, 33, 40, 41, 42 und 62 erhalten ebenso neues Intervallschema mit 7,30 Minuten im Frühverkehr und danach alle 10 Minuten
  • Linien 1A, 13A, 14A, 35A, 40A, 57A, 74A verkehren aufgrund deutlich gesunkener Nachfrage während gewisser Zeiträume
    um ein Intervall weniger

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