Wiener Linien starten Testbetrieb des Gebärdenavatars Iris

Wenn eine U-Bahn im Netz der Wiener Linien kurzfristig nicht fahren kann, gibt es Echtzeit-Infos auf der Website und in der WienMobil-App. Diese Informationen sollen für rund 10.000 gehörlose Menschen in Österreich nun einfacher zugänglich gemacht werden. Denn die Österreichische Gebärdensprache ist für gehörlose Menschen oft besser verständlich, als Texte auf Deutsch.
In Zukunft soll die virtuelle Wiener-Linien-Mitarbeiterin Iris daher sämtliche Betriebs- und Störungsinfos via App in Gebärdensprache übersetzen. In der aktuellen Testphase, die gestern, Donnerstag, gestartet ist und bis Ende November läuft, können die ersten Videos abgerufen werden. Weitere Gebärdensprach-Übersetzungen werden laufend ergänzt. Die Testversion gibt es vorerst für Android-Handys, eine Version iOS ist für die nächste Ausbaustufe geplant.
Wiener Linien suchen Testpersonen
Wer Iris testen möchte, schreibt ein kurzes E-Mail an gebaerdenavatar@wienerlinien.at. Daraufhin wird die E-Mail-Adresse im Testsystem registriert und ein Download-Link versendet. Nach Download der Test-App können die Gebärdensprach-Übersetzungen im Routenplaner und unter den Betriebsinfos abgerufen werden. Die Informationen, die in Gebärdensprache verfügbar sind, sind durch ein rotes Händepaar gekennzeichnet.
So funktioniert Iris
Fahrgastinformationen im öffentlichen Verkehr sind hoch standardisiert. Die rund 5.000 Stationen im Wiener-Linien-Netz und rund 30 Störungsarten können vorab übersetzt werden. Im Störungsfall werden so die Infos nahezu live und automatisch aus dem Deutschen in die Österreichische Gebärdensprache übersetzt.
In Zukunft sollen die animierten Videos in die WienMobil-App integriert werden. In der aktuellen Testversion wird mit einer eigenen Test-App für Android-Handys gearbeitet. Diese ist ähnlich wie die WienMobil-App. Sie hat einen integrierten Routenplaner und zeigt aktuelle Störungsinfos an.
Der Gebärdenavatar Iris entsteht in enger Kooperation von Wiener Linien, dem Wiener Technologie-Start-Up Sign Time, der TU Wien, Upstream Mobility, den Wiener Lokalbahnen und einem Team von gehörlosen Fahrgästen.
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