Wie es für Kulturschaffende in der Corona-Krise weitergeht

CORONAVIRUS - "HOCHFAHREN DER KRANKENHÄUSER" IN WIEN: LUDWIG
Wie viele Personen in einem Raum, welche Raumlüftung muss vorhanden sein - die Stadt Wien hat einen Leitfaden für Kulturschaffende erarbeitet.

"Wir sind stolz eine Kulturnation zu sein und auch stolz, dass Wien eine Kulturmetropole ist", erklärt der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). "Und ich bin aber auch der Meinung, dass wir diese Worte nicht in Sonntagsreden verwenden sollten, sondern, dass wir an der Seite der Künstler stehen, wenn die Kunst und Kultur schwere Zeiten durchstehen muss."

Die Stadt Wien habe "rasch reagiert", wie Ludwig meint, wie zum Beispiel mit Kunststipendien, um die Kulturschaffenden zu unterstützen. Insgesamt wurden 2.591 Anträge eingereicht, 2.300 wurden genehmigt. "Und wir haben hierfür auch die Mitteln in der Stadt erhöht", sagt Ludwig.

Forderung an die Bundesregierung

Es gibt aber auch Forderungen der Stadt Wien an die Bundesregierung sagt der Bürgermeister: "Wenn wir hören, dass es für die Wirtschaft verschiedene Hilfspakete gibt, dann muss es das auch für Kulturschaffende geben." Aus diesem Grund hat Ludwig bei der Landeshauptleutekonferenz am vergangenen Freitag eine Initiative gestartet, die zwei Punkte umfasst: "Es muss einen Covid-Ausgleichsfonds für die Kunst und die Kultur geben."

Die zweite Forderung, bei der sich alle Bundesländer angeschlossen haben, ist, dass es Richtlinien gibt, die die Fragen des Mindestabstandes oder der Belüftung klar stellen. "Und wir haben uns gedacht, wir wollen nicht nur Forderungen stellen, sondern wir wollen auch mithelfen."

"Überzeugend, weil sie sich auskennt." Die neue Kulturstaatssekretärin Mayer wird vorgestellt.

Leitfaden für Kultur

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler erklärt, dass die Richtlinien in vielen Gesprächen mit Medizinern und Kulturschaffenden entstanden ist. Hans Peter Hutter, der stellvertretende Leiter der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin an der MedUni Wien, erklärt die Eckpunkte des Wiener Leitfadens.

So geht es zum einen darum, die Zuschauerzahlen auf die Platzverhältnisse anzupassen. Zudem, sagt Hutter, ist vor allem das Thema Belüftung ein wesentlicher Punkt: "Wir wissen aus der Medizin, dass Raumlüftung wesentlich Mitverantwortlich ist, wie sich das Infektionsrisiko sich verhält. 

Keine Garantie

Was für den Mediziner auch klar ist, ist, dass der Vorschlag des Leitfadens keine Garantie gibt: "Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, dass man sich nicht ansteckt. Das gab es nicht, das gibt es nicht und wird es auch in Zukunft nicht geben. Aber wir wollten mit dem Leitfaden das Risiko zumindest auf ein Mindestmaß reduzieren."

Bürgermeister Ludwig aber auch Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.und Hutter machen klar, dass die Richtlinien nicht in Stein gemeißelt sind, sondern es ein Vorschlag an die Bundesregierung ist. "Wir sind aber bereit diesen Leitfaden auch anzupassen, sofern dies notwendig ist", sagt Hacker.

Die detaillierten Punkte des Leitfadens sind die Verantwortlichen am Podium aber schuldig geblieben.

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