Wiener Bierwirt: Angeblich Schüsse eine Woche vor der Tat abgegeben

BLUTTAT IN WIEN-BRIGITTENAU - FRAU NACH KOPFSCHUSS GESTORBEN
Bei einem Streit mit dem Vater des 35-jährigen Opfers soll es zu den Schüssen gekommen sein.

Der Bierwirt, der am 29. April seine Ex-Partnerin in Wien getötet haben soll, soll bereits in der Woche vor der Tat im Beisein der Opferfamilie Schüsse abgegeben haben. Das berichteten die Tageszeitungen Kronen Zeitung und Österreich am Sonntag. Nähere Angaben zu dem Sachverhalt wollte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, gegenüber nicht machen. Es sei mit einer „Person aus dem näheren Umfeld“ der Frau zu einem „Vorfall“ gekommen - der KURIER berichtete. Damals hieß es aus Ermittlerkreisen allerdings noch, dass der Vater des Opfers bedroht wurde.

Auch deshalb hat die Staatsanwaltschaft inzwischen den Verdacht des Tatbestands der schweren Nötigung in das laufende Ermittlungsverfahren wegen Mordverdachts einbezogen. Der Sachverhalt sei damals nicht angezeigt worden, weshalb die Strafverfolgungsbehörden zunächst keine Kenntnis davon erlangt haben.

Verdächtiger schweigt weiter

In Österreich und Krone erhob allerdings der Vater schwere Vorwürfe, dass der Tatverdächtige in der Woche vor der Tat bei einem Streit bereits Schüsse - auch in Richtung des Kontrahenten - abgegeben habe. Das bestätigte die Rechtsvertretung der Opferfamilie, die Anwältin Astrid Wagner, gegenüber der APA. „Dazu sind aber noch Erhebungen im Gange.“ Von einer Anzeige sah die Familie jedoch ab.

Der Verdächtige, der es zu einiger unrühmlicher Berühmtheit brachte, indem er einen Rechtsstreit mit der Grünen Klubobfrau Sigrid Maurer anzettelte, kam am 29. April in die Wohnung der Ex-Lebensgefährtin im Winarskyhof in der Leopoldstadt und soll der Frau im Beisein eines Nachbarn durch einen Kopfschuss getötet haben. Beamte der Sondereinheit WEGA nahmen den Tatverdächtigen im Innenhof fest. Der Mann hatte bei der Festnahme drei Promille Alkohol im Blut. Bisher machte er keine Angaben zu der Tat.

Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen können auch Femizide sein. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern auch gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.

Hilfe für Gewalt-Betroffene gibt es hier:

Frauenhelpline (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 222 555
Männernotruf: (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 246 247

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