Nach Stopp von Wohnbau: Neue Planungen für Postsportplatz Hernals

Postsportplatz Hernals
Der Postsportplatz ist mit einem 16 Hektar großen Areal die größte zusammenhängende Sportfläche in Wien. Zwölf Sportarten werden hier für tausende Kinder und Jugendliche angeboten. Die genaue Zukunft des Platzes ist jedoch ungewiss.
Ein geplantes Wohnprojekt wurde von der Österreichischen Post AG als Eigentümer vor zwei Jahren gestoppt. Fünf Jahre lang verhandelte man mit der Stadt, konnte sich jedoch aufgrund der Vorgaben für Neubauten nicht einigen.
Von Anrainerinnen und Anrainern gab es außerdem Kritik, man hatte Sorge vor einer massiven Verbauung. Das Areal soll für den Sport erhalten bleiben, unklar ist in welcher Form genau.
Sorge vor rein kommerzieller Nutzung
Seit knapp hundert Jahren wird die Fläche vom Postsportverein (Post SV) gepachtet, der Vertrag wurde seitens der Post AG jedoch nur bis 2027 verlängert.
Die Initiative "Rettet den Post SV" will den Verein erhalten, denn Ende 2027 stünden 5.000 Mitglieder (darunter 2.000 Kinder und Jugendliche!) der 15 Sektionen sprichwörtlich auf der Straße.

Der Postsportplatz in Hernals
Gefordert wird, dass der Verein auf dem Platz erhalten bleiben und zwar in seiner jetzigen Größe - und eine rein kommerzielle Nutzung verhindert wird.
Wohnbau nur auf bereits versiegelten Flächen
Post und Stadt Wien versuchen auf dem Areal jedenfalls einen Neubeginn, Planungen wurden wieder aufgenommen: Bis zum Sommer 2026 soll ein Leitbild für das Postsportareal erarbeiten werden. Knackpunkt scheint hierbei auch die Wirtschaftlichkeit des Betriebs zu sein.
Die Anlage
Auf dem 170.000 Quadratmeter großen Areal der Post stehen zahlreiche Sportanlagen zur Verfügung. Darunter mehrere Fußball- und Tennisplätze sowie Sporthallen. Pächter ist der traditionsreiche Wiener Postsportverein.
Das Bauprojekt
Die Post wollte auf dem Areal unter anderem rund 1.000 Wohnungen errichten. Die Stadt knüpft jedoch mehrere Bedingungen an das Projekt. Die ursprünglichen Pläne wurden laut Post gänzlich verworfen. Das Areal werde auch künftig eine Sportstätte bleiben.
Betont wird seitens der Post in einer Aussendung, dass das Areal erhalten, aber auch modernisiert werden muss: Errichten will man barrierefreie Zugänge sowie neue Angebote wie eine 3-Feldhalle für unterschiedliche Nutzungen.
Im Rahmen der Neuentwicklung könnten auch "neue Freizeit- und Gesundheitsangebote" geschaffen werden. Entstehen soll auch Wohnraum, die Bebauung würde jedoch nur auf Flächen stattfinden, die bereits heute versiegelt sind.

Visualisierung der einst geplanten Wohnungen. Das Projekt wurde jedoch abgesagt.
Eine Ausschreibung für den Neubetrieb ab 2028 soll ebenfalls im kommenden Jahr erfolgen. Laut Post soll der gemeinnützige Breitensport auch in Zukunft vor Ort Platz finden.
Bürgerbeteiligung und Grobkonzept
Bevor das Projekt bei der Wiener Stadtentwicklungskommission vorgestellt wird, wollen Stadt und Post im ersten Halbjahr 2026 einen weiteren Beteiligungsprozess initiieren, um Bürgerinnen und Bürgern Raum für Feedback und Mitgestaltung zu geben. Ein erstes Grobkonzept soll im Frühjahr kommenden Jahres vor Ort vorgestellt werden.
Betont wird seitens der Post, dass sich auch der jetzige Pächter bewerben könne. "Alle Sektionen der am Postsportplatz aktiven Sportarten werden derzeit kontaktiert, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten", heißt es in einer Aussendung.
Laut Post habe man bereits Anliegen der Bürger in die neue Planung einfließen lassen. Eingebrachte Punkte waren unter anderem der Erhalt und die Modernisierung der Sportanlagen, die Rücksichtnahme auf den Baumbestand und die Grünbereiche sowie offene Wege durch das Areal.
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