Wiener Naschmarkt: Park fertiggestellt, Markhalle verzögert sich

Der ehemalige Parkplatz ist zum Naschpark geworden.
Die Pflanzenbeete wirken vielleicht noch recht kahl, doch bereits im nächsten Frühling soll der Schotter unter einem Blumenmeer verschwinden. Das verspricht zumindest Planungsstadträtin Uli Sima (SPÖ) bei der Eröffnung des neuen Naschparks.
Auf dem ehemaligen Parkplatz hinter der U4-Station Kettenbrückengasse wurden auf 6.800 Quadratmeter Fläche grüne Liegewiesen angelegt, 50 neue Bäume gepflanzt sowie neue Rad- und Fußwege angelegt.
Statt nur ihre Autos zu parken, sollen sich die Menschen hier nun wohlfühlen und gerne länger aufhalten wollen. Geschaffen wurden dafür zwei Pergolen, Sitzgelegenheiten, Picknicktische, Hängematten, eine Slackline, Brunnen und Wasserspiele.
Neuer Aussichtspunkt mit Blick ins Wiental
Auch ein Balanciergerät für Kinder und ein kleiner Aussichtspunkt mit Blick ins Wiental sind versprochen. Um Radfahrer sicher ans Ziel zu bringen wurde der Radweg vom Margaritensteg bis zur Linken Wienzeile neu gestaltet. Kostenpunkt: neun Millionen Euro.
Für Sima ist die Eröffnung ein „Freudentag“ – obwohl oder gerade weil der Weg hierher ein holpriger war. Ihre ursprünglichen Pläne sorgten 2021 für reichlich Kritik und Proteste, vor allem eine Markthalle war Anrainerinnen und Anrainern ein Dorn im Auge.
Die Stadt ruderte zurück, versuchte die Bürger durch Beteiligungsprozesse stärker einzubinden; es gab Ideen- und Architekturwettbewerbe. Vier Jahre später sagt Sima: „Es hat sich gelohnt, weil es so schön geworden ist.“
Sima: "Bäume, wo immer es ging"
Auch für Julia Lessacher, rote Bezirksvorsteher-Stellvertreterin, „zählt am Ende das Ergebnis.“ Man habe den Wünschen der Anwohnerinnen so weit technisch möglich entsprochen.
Schwierig gestaltete sich das vor allem in Sachen Begrünung aufgrund des unter dem Park liegenden Wienflussgewölbes. "Wir haben trotz der statischen Herausforderungen auf der Fläche, wo immer es ging, große Bäume gepflanzt", sagt Sima. In der Parkmitte wurden kleinere Sorten wie Zierapfelbäume gepflanzt, am Rand folgen noch XXL-Bäume.
Eröffnung der Markthalle im "Spätherbst"
Und die Markthalle, die seitens der Stadt lieber „Marktraum“ genannt wird und ebenfalls für Herbst angekündigt wurde? Vor Ort wird man dazu an den pinken Koalitionspartner verwiesen.
Die Neos haben die Marktagenden nach der Wahl von Sima übernommen, genauer Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling. Ihr Büro erklärt, dass im „Spätherbst“, konkret Mitte November gemeinsam mit den Standlern feierlich eröffnet werden soll.
Im Innern der Markthalle ist man aktuell mit dem Ausbau, der Errichtung des Aufzugs sowie der Begründung der öffentlichen Dachterrasse beschäftigt.
Wie es am Naschmarkt weiter geht
Die nächste der insgesamt drei Bauphasen betrifft die Fläche des Bauernmarktes hinter dem Marktamtgebäude entlang der Rechten Wienzeile in Richtung Innenstadt. Das Areal muss laut Martin Jank, Geschäftsführer Wiener Gewässer Management, noch von den Wiener Linien abgedichtet werden, bevor ab 2026 umgebaut werden kann.
Die Flohmarktfläche ist 2027 an der Reihe. Wann genau umgestaltet wird, ist aber noch nicht fix, man befinde sich noch in der Detailplanung. Das Budget für die Flohmarkt-Umgestaltung wurde dem Gemeinderat ebenfalls noch nicht zur Genehmigung vorgelegt.
Was auch bedeutet: Der Umbau ist in den veranschlagten 27,7 Millionen Euro für das Großprojekt nicht miteinberechnet.
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