Umbau von Mariahilfer Schulzentrum geht in die letzte Runde

Die Stadtteilschule in Wien-Mariahilf wurde generalsaniert
Das lange Warten hat bald ein Ende - die Generalsanierung des Schulzentrums Mittelgasse/Spalowskygasse in Mariahilf befindet sich im Endspurt.
Seit 2017 werden an dem Standort die Stadtteilschule - eine Volksschule, eine Mittelschule, eine Schule für inklusive Betreuung - sowie das Schulzentrum Spalowskygasse mit sonderpädagogischen Schwerpunkt unter einem Dach vereint. Das Konzept zielt darauf ab, individuell auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen zu können.
Was sich geändert hat
Einen wesentlichen Beitrag dazu soll die Generalsanierung des Gebäudes leisten, die seit 2022 trotz aufrechtem Schulbetrieb in vollem Gang ist. Durch den Umbau ist es beispielsweise möglich innerhalb des Hauses von einer Schule in die andere zu gelangen. Ein fließender Übergang findet nun also nicht mehr nur auf inhaltlicher Ebene statt.
Beim Rundgang vor Ort ertönen immer wieder Bohrgeräusche. "Im Dachgeschoss wird aktuell noch gearbeitet", erklärt Josef Heissenberger, Direktor der Stadtteilschule. Im noch unfertigen Stockwerk werde künftig Platz für vier Klassen, vier Gruppen sowie eine Freiklasse sein. Auch eine Dachterrasse werde es geben, so Heissenberger. Fertiggestellt wird das Obergeschoss im Sommer.
Fertig hingegen sind etwa schon der neue Eingangsbereich, Turn- und Speisesäle. Die denkmalgeschützten Treppen im Gebäude bleiben erhalten, ein Lift sorgt jetzt aber für Barrierefreiheit im Haus. Die Klassenräume wurden modernisiert, dort sind jetzt Smartboards vorhanden.
Auch die von allen Schulen gemeinsam genutzte Bibliothek wurde einem optischen Make-Over unterzogen. Momentan wird aber noch der Bestand aufgestockt: "Wir haben die Räumlichkeiten zusammengelegt. Jetzt arbeiten wir daran, dass wir das Inventar noch aktualisieren und erweitern", sagt Hermann Unterwurzacher, Direktor der Spalowskygasse .
"Man muss Geld in die Hand nehmen"
"Wir haben die Lehrkräfte gefragt, was sie sich bei der Renovierung wünschen, darauf haben wir Rücksicht genommen", sagt Mariahilfer Bezirkschef Markus Rumelhart (SPÖ). So sei etwa der Wunsch, die Verwaltungsräumlichkeiten der verschiedenen Schulen nebeneinander anzulegen, in der Planung berücksichtigt worden.
Die Stadtteilschule nennt Rumelhart beim Lokalaugenschein ein "Vorzeigeprojekt im Bildungsbereich." Dafür werde auch nicht an Kosten und Mühen gespart: Sowohl die Stadt Wien als auch der Bezirk selbst haben finanziell in diesen Bildungsstandort investiert. So flossen rund 15,5 Millionen Euro in einen Zubau, der bereits 2019 eröffnet wurde. In diesem wurden unter anderem neun weitere Volksschulklassen und ein Turnsaal untergebracht.
22,2 Millionen Euro
Die Kosten für die Generalsanierung der denkmalgeschützten Gebäude belaufe sich auf weitere 22,2 Millionen Euro. "Der Umbau hat unser Budget gefordert die letzten Jahre, aber man muss für solche Projekte Geld in die Hand nehmen", sagt der Bezirksvorsteher dazu.

Bezirksvorsteher Markus Rumelhart und Bezirks-Stellvertreterin Julia Lessacher bei der Begutachtung
Selbstbewusstsein stärken
Die verschiedenen Schulformen im Haus ermöglichen es, auf die diversen Bedürfnisse von Kindern zwischen sechs und 15 Jahren einzugehen. Neben Regelklassen sind dort beispielsweise Familienklassen, Starterklassen, Aufbaulehrgänge und Projektklassen für Schülerinnen und Schüler im Autismus-Spektrum untergebracht. Auch Kleinklassen für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf sind dort zu finden.
"Unser Ziel ist es, dass jedes Kind möglichst selbstständig die Schulausbildung verlassen kann", erklärt Hermann Unterwurzacher. Dazu beitragen sollen auch spezielle Schwerpunkte, wie etwa Zirkuspädagogik oder tiergestützte Pädagogik.
Im großen Turnsaal sind deshalb für Akrobatikübungen eingebaute Sportgeräte, die in der Wand versteckt werden können, mittels der Wiener Bildungschancen zugekauft worden. "Die Kinder sollen Erfolgsmomente abseits des Lernens erleben. Wir merken, dass viele so ihr Selbstvertrauen und ihre Teamfähigkeit stärken", so Josef Heissenberger über den Schwerpunkt.
Klarheit: Die wichtigsten Begriffe
Mariahilf ist mit 30 m Höhenunterschied zwischen Mariahilfer Straße und Wienzeile neben dem Alsergrund einer der steilsten inneren Bezirke der Stadt. Hier leben 31.386 Personen auf 1,5 km² Fläche. Der Naschmarkt, der zur Gänze in Mariahilf liegt, wird 2025 umgebaut - hier entstehen sowohl ein Marktraum als auch ein Park auf dem ehemaligen Naschmarkt -Parkplatz. Bezirksvorsteher ist Markus Rumelhart (SPÖ).
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