Neuer Wien-Krimi von Mina Albich: Historische Spuren am Wienerberg

Renate Elbig (58) arbeitete bei einem Musikverlag in Wien, als sie vor rund vier Jahren mit dem Schreiben begann. Unter dem Pseudonym Mina Albich veröffentlichte die gelernte Sängerin ihren ersten Wien-Krimi "Mexikoplatz", der gleich für den deutschen Glauser-Preis in der Kategorie Debütroman nominiert wurde. Das brachte der Wienerin auch Einladungen zur Leipziger Buchmesse ein. Doch mittlerweile hat die Schnellschreiberin bereits drei Stadt-Krimis veröffentlicht, der vierte folgt im Oktober.
Diesmal wird in der Nähe der Spinnerin am Kreuz ein Skelett entdeckt. Wie immer, begeben sich Inspektor Grohsmann, seine Kollegin Joe Kettler und Kriminalpsychologin Nicky Witt auf Spurensuche nach den Hintergründen. Die Romane versuchen, möglichst nahe an der Realität zu bleiben - deshalb befragt sie vor der Veröffentlichung etwa Gerichtsmediziner oder Kriminalbeamte.
"Die Figuren erhalten mit jedem Buch noch mehr Substanz, weil ich sie mit Hintergrund und Lebensgeschichte ausstatte, die ich ihnen passend zum Plot des jeweiligen Romans angedeihen lasse", sagt die Autorin.
"Meine Krimis lassen sich aber schwer einordnen: Der Wiener Schmäh“ darf nicht zu kurz kommen, aber fürdie klassischen Cosy Crimes sind meine Bücher zu nachdenklich. Kernthema ist meistens ein psychologisches Phänomen, da gerät mein Team schon mal ins Grübeln. Meinen Stil passe ich diesem Genre, aber auch dem Alter meiner Protagonisten an."
Wien-Krimi mit Perspektiven
Ihren Stil definiert Albich so: "Ich erzähle die Krimis aus drei Perspektiven - falsch, mittlerweile vier. Die Idee, zwischendurch eine andere Person als die drei Teammitglieder sprechen zu lassen, hat sich für mich bewährt. Auch im vierten Band kommt eine vierte Stimme zu Wort. Diese Perspektiven setze ich einerseits ein, um ein Thema aus verschiedenen Sichtweisen zu beleuchten; andererseits, um eben auch sprachlich abwechseln zu können. Dieses sprachliche Tüfteln liebe ich."
Und welches ihrer Bücher ihr persönlicher Favorit ist?
"Mexikoplatz, mein erster Krimi, wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Wiener Todesmelodie mag ich, weil darin klassische Musik – eines meiner Steckenpferde – eine Hauptrolle spielt. „Bei Tod am Nussdorfer Wehr hatte ich wirklich das Gefühl, in der Krimiszene angekommen zu sein. Und Streich vier, Wienerberg, der am 16. Oktober erscheint, ist wieder eine Besonderheit für mich, weil ich darin historische Elemente bearbeite. Möglicherweise ist der vierte Krimi der komplexeste, und ich bin ehrlich gespannt, wie er vom Publikum aufgenommen wird. "

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