Was macht ein Oktopus im Teich vor der Wiener Karlskirche?

Mitten im Spiegelteich vor der Wiener Karlskirche schwimmt ab 15. August eine überlebensgroße Oktopusskulptur.
Riesige begehbare Oktopusskulptur schwimmt am Karlsplatz. Was das mit Johann Strauss zu tun hat.

Zusammenfassung

  • Ab 15. August schwimmt eine begehbare Oktopusskulptur als Kunstprojekt von God's Entertainment im Teich vor der Wiener Karlskirche.
  • Das Projekt interpretiert Strauss' Walzer neu und verbindet Musik, Performance, Installation und Wissenschaft inspiriert von Donna Haraways "Tentacular Thinking".
  • Bis 13. September finden Klangräume, Performances und thematische Abende statt; der Eintritt ist frei, für manche Veranstaltungen sind Zählkarten nötig.

Mitten im Spiegelteich vor der Wiener Karlskirche schwimmt ab 15. August eine überlebensgroße Oktopusskulptur. Was hat das mit Johann Strauss zu tun? Das Künstlerkollektiv God's Entertainment hat sich "eine poetische wie provokante Neuinterpretation von Strauss' Walzer" einfallen lassen, heißt es in einer Presseaussendung. Eröffnet wird das Kunstprojekt Freitagabend mit fünf Auftragswerken, die von God's Entertainment und dem Black Page Orchestra uraufgeführt werden.

Inspirationsquelle des Projekts war Donna Haraways "Tentacular Thinking", ein Denkmodell über das Hinwenden des Menschen zur Natur und dem Verständnis, dass alles verknüpft ist. Für die US-amerikanische Kulturtheoretikerin sei der Oktopus ein "Symbol für nicht-hierarchische Intelligenz" - und so wie der Achtfüßler mit seinen Tentakeln in viele Richtungen fühlen kann, so sei auch der Mensch mit seiner Umwelt verbunden.

OCT.OPUS 25 ? BEGEHBARE OKTOPUSSKULPTUR IM TEICH AM KARLSPLATZ

Zusammen mit Publikum "neue Tentakel ausbilden"

Ganz im Sinne Haraways begreifen God's Entertainment "OCT.opus 25" als soziale und künstlerische Einladung: Gemeinsam mit dem Publikum will man hier neue "Tentakel ausbilden", "feine, wahrnehmende Fühler, mit denen wir unsere Mitwelt aufmerksam ertasten", so das 2006 gegründete Wiener Anarcho-Kollektiv. Beim Spiegelbrunnen im Resselpark sollen sich Musik, Performance, Installation und Wissenschaft vor einer animalischen Kulisse begegnen. Mit dabei sind am ersten Abend unter anderem Eva Reiter mit "Tanz der Sirenen", Matthias Kranebitter mit "Freut euch des Lebens", und Super Nase & Co mit "Octopus Dream".

"Restaurant der Superzungen"

Bis 13. September lädt der Ort zu Klangräumen und Abendperformances ein. Sonntag bis Donnerstag gibt es eine Soundinstallation zum Abtauchen, freitags und samstags wird das Wasser dann quasi zur Konzertbühne. Am 27. August verwandelt sich der Oktopus für einen Abend in ein "Restaurant der Superzungen" mit dem Multimediakünstler Leone Contini. Am 21. August treffen die Schriftstellerin Nava Ebrahimi und der Philosoph Fahim Amir aufeinander, um "Fragen spekulativer Empfindsamkeit und des Zusammenlebens nachzugehen". Der Eintritt ist frei, aber für einige Veranstaltungen braucht man kostenlose Zählkarten.

OCT.OPUS 25 - BEGEHBARE OKTOPUSSKULPTUR IM TEICH AM KARLSPLATZ

Projektleiterin Teresita Traun vor der Octopusskulptur

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