Schwere Vorwürfe gegen Wiener Influencer: Neuer Account angelegt

Vergangene Woche sorgte ein Video des Influencers Paul Grohmann aka "Sonnenschein Catering" für Aufsehen: Er erhob schwere Vorwürfe gegen einen anderen Social-Media-Akteur.
Dieser soll unangemessene Kontakte zu seinen minderjährigen Followern pflegen und sogar Schulen besucht haben.
Sucht man nun auf Instagram nach dem Account von "2metermodel", der in den sozialen Netzwerken auch als "Hibr8n" oder "Mr Lova Lova" bekannt ist, ist die gesuchte Seite "leider nicht verfügbar". Sprich, die Instagramseite wurde entfernt.
Auch der Tiktok-Account wurde mittlerweile scheinbar stillgelegt.
Neuer Account eröffnet
Ganz von der Bildfläche verschwunden ist der Beschuldigte aber nicht: Ein neuer Tiktok-Account wurde bereits angelegt. Dabei dürfte es sich tatsächlich um den Mann handeln, da der Account auch in seinem Telegram-Channel beworben wird. "Yo Leute folgt mal alle auf TikTok damit ich wieder live gehen kann", ist dort zu lesen. Über 2.000 Personen sind dieser Bitte nachgekommen.

In der Telegram-Gruppe ruft der Mann dazu auf seinem neuem Tiktok-Account zu folgen.
Nachhilfe inseriert
Angeboten wird außerdem "Online Tutoring" auf der Website des Mannes für 29 Euro die Stunde - in Englisch, Deutsch, Spanisch, Business Administration und Accounting. Einschränkungen zu den Schulstufen gab es anscheinend keine.
Auch am Donnerstagvormittag ist diese Option auf der Seite noch vorhanden. Verschwunden sind mittlerweile aber Nachhilfestunden, die er auf der Plattform Willhaben inseriert gehabt haben soll. Weiter aufzufinden ist außerdem der Link zur Telegram-Gruppe, in der "2metermodel" laut den Anschuldigungen sexuelle Fantasien mit seinen Followern teilen soll.
Dabei muss man zwar beim Beitritt in diese Gruppe bestätigen, volljährig zu sein, doch eine richtige Kontrolle gibt es scheinbar nicht.

Auf der Website des Influencers wird noch "Online Tutoring" angeboten.
Ermittlungen laufen
Auf KURIER-Nachfrage bestätigte ein Sprecher der Wiener Polizei, dass das Landeskriminalamt die entsprechenden Inhalte des Beschuldigten prüfe. Welches Delikt dem Mann konkret vorgeworfen wird, wurde nicht mitgeteilt: "Aus datenschutzrechtlichen Gründen und aufgrund der laufenden Erhebungen, können wir derzeit keine näheren Details kommunizieren", heißt es.
Auch die Frage, wie der Influencer Zugang zu den Schulen erhalten hat, bleibt weiter offen. Sowohl das Bildungsministerium als auch die Bildungsdirektion Wien betonen, den Influencer nicht eingeladen zu haben.
Im November 2024 habe die Bildungsdirektion sogar jene Schulen schriftlich informiert, die der Influencer auf seiner "Fantour" besuchen wollte: Dabei wurde darauf hingewiesen, "bei der Auswahl externer Personen für schulische Auftritte besondere Sorgfalt walten zu lassen und sicherzustellen, dass diese im Einklang mit den pädagogischen und ethischen Standards der Schule stehen", heißt es weiter.
Einen Verweis auf die „18+ Chat Group Uncensored“ habe es zum damaligen Zeitpunkt zudem noch nicht gegeben, so eine Sprecherin.
Keine Genehmigungen
Ein Vortrag muss von der Schule und von der jeweiligen Bildungsdirektion genehmigt sein - das sei sei im Fall der selbst angekündigten Schultour des Influencers nicht der Fall gewesen, betont das Ministerium. "Kinderschutz hat absolute Priorität", heißt es weiter.
Auf Video folgt Volksbegehren
Das sieht auch Paul Grohmann, der die Vorwürfe publik gemacht hat, so: „Jeder der sich nicht für den Kinderschutz einsetzt, gerade in der Politik, dass solche Dinge verboten werden, tut nichts anderes als Kinderschänder zu unterstützen.“
Aus diesem Grund möchte Grohmann seine Reichweite nutzen, um gemeinsam mit Kinderschutzexperten ein Volksbegehren auf die Beine zu stellen, um etwa Kindersexpuppen in Österreich gesetzlich verbieten zu lassen: "Was bringen Worte allein, man muss jetzt Aktionen setzen", betont er im Gespräch mit KURIER.
Kommentare