Der Milliarden-Liter-Wasserspeicher für Wien

Reinigung des Wasserbehälters - Neusiedl am Steinfeld
In Niederösterreich wird derzeit an einem Großprojekt der Wiener Wasserversorgung gearbeitet.

Der weltweit größte geschlossene Trinkwasserbehälter soll künftig im niederösterreichischen Neusiedl am Steinfeld stehen. Nach seiner Fertigstellung wird er ein Speichervolumen von rund einer Milliarde Liter Wasser (eine Million Kubikmeter) haben. Anders ausgedrückt: So viel, wie ein Fußballfeld, das 140 Meter hoch mit Wasser gefüllt ist. Hier könnte man den gesamten Stephansdom versenken.

Das ehrgeizige Projekt ist Teil der Trinkwasser-Strategie „Wiener Wasser 2050“. Denn die Trinkwasser-Infrastruktur der Stadt muss an das Bevölkerungswachstum und den Klimawandel angepasst werden. Norbert Klicha, stellvertretender Betriebsvorstand von Wiener Wasser, sagt: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Baustelle tragen eine hohe Verantwortung für die Sicherung der Wiener Wasserversorgung. Die tagelangen Temperaturen über 30 Grad und der wochenlang anhaltende Regen verlangen den Beteiligten viel ab. Trotzdem verlaufen die Arbeiten nach Plan.“

Ausbau in Etappen

Der bestehende Wasserspeicher, der in das Gefälle der Ersten Hochquellenleitung eingebunden wurde, besteht aktuell aus vier Wasserkammern mit einer Gesamtkapazität von rund 600 Millionen Litern. In zwei Etappen wird dieses Volumen nun erweitert. Bis Ende 2028 kommen zwei Kammern hinzu, die insgesamt 200 Millionen Liter Wasser speichern können. Danach ist der Ausbau um zwei weitere Kammern sowie die Sanierung der aktuell bestehenden Kammern geplant. Nach der Fertigstellung ist das Speichervolumen um 70 Prozent größer als vorher.

Die Arbeiten an der ersten neuen Kammer schreiten sichtbar voran: Nach mehrmonatigen Aushubarbeiten, in bis zu acht Metern Tiefe, sind bereits Teile der Bodenplatte fertiggestellt. Darauf werden die bis zu elf Meter hohen Wände und Säulen betoniert, die später die Decke der Kammer tragen werden.

„Damit wir für künftige Generationen die beste und modernste Wasserversorgung gewährleisten, investieren wir vorausschauend jedes Jahr bis zu 100 Millionen Euro in die Wasser-Infrastruktur. So sorgen wir auch in Zukunft für die beste Lebensqualität und das beste Trinkwasser der Welt“, sagte Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky bei einer Besichtigung der Baustelle am Dienstag.

Insgesamt kann Wiener Wasser zukünftig in seinen 31 Wasserbehältern rund zwei Milliarden Liter Wasser speichern.

Kommentare