Waffenverbotszone am Yppenplatz wird verlängert
Von Franziska Trautmann und Stephanie Angerer
Die Waffenverbotszone am Yppenplatz in Ottakring wurde im August schon nach einem Tag gebrochen: Ein 26-Jähriger wurde damals bei einer Auseinandersetzung mit einem Messer schwer verletzt.
Nur zwei Wochen später kam es erneut zu einer Prügelei zwischen acht Personen. Auch ein Messer kam zum Einsatz. Nun hat die Wiener Polizei beschlossen, die Waffenverbotszone für weitere drei Monate zu verlängern.
„Die Waffenverbotszone sowie die Schutzzone waren ein wichtiger Schritt, um die Kriminalität einzudämmen, aber auch ein subjektives Sicherheitsgefühl für die Bevölkerung zu erhöhen“, heißt es bei der Polizei auf Anfrage. Vor allem den präventiven Charakter betreffend, zeige sich die Verordnung wirkungsvoll. Die erneute Verlängerung der Waffenverbotszone ist ein wichtiger Schritt, um diese neue Lage weiterhin zu verbessern.
Verordnung gilt bis 2. Februar
Von Anfang August bis Ende September stellten Beamte 27 Waffen sicher, 17 davon waren Messer. Zahlen für den Oktober liegen derzeit noch nicht vor. Die Verordnung gilt zunächst bis 2. Februar 2026.
Der Bereich der Kinderspiel- und Parkanlage Yppenplatz samt einem Umkreis von 150 Metern wurde zusätzlich zur Schutzzone erklärt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, Minderjährige vor strafbaren Handlungen zu schützen. Personen, bei denen konkrete Anhaltspunkte für die Gefahr entsprechender Delikte bestehen, können aus der Zone weggewiesen werden.
Auch vonseiten des Bezirks begrüßt man die Verlängerung der Verordnung: „Die Verlängerung halte ich für einen weiteren wichtigen Schritt in einer Reihe von Bemühungen um den Platz in den vergangenen eineinhalb Jahren“, sagte dazu Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SPÖ).
"Keine drastische Verlagerung"
Der Yppenplatz soll ein wichtiger Freizeitort für Familien, Anrainer und Besucher sein, an dem sich jeder Mensch sicher fühlen kann. „Und daran werden wir weiterhin arbeiten.“ Auch die Anzahl von strafbaren Handlungen habe sich reduziert, bislang sei auch keine drastische Verlagerung des Ortes feststellbar gewesen, heißt es von Lamp. Man sei auch in Austausch mit den Anwohnern und wisse, dass die Waffenverbotszone durchaus positiv bewertet werde.
„Vorfälle durch Medien“
Die Sicherheit im Bezirk war etwa auch beim Ottakringer Herbstfest am Donnerstagnachmittag Thema. Während der Veranstaltung wurde die Musik zweimal von vorbeizischenden Polizeiwagen mit eingeschalteten Sirenen übertönt. Zu stören schien das die Anrainer aber nicht. Unsicherheit war auf dem Fest keine zu spüren.
„Vorfälle bekommt man in Ottakring nicht auf der Straße, sondern in den Medien mit. Und dabei handelt es sich eigentlich nur um einen kleinen Teil, der dann auf den ganzen Bezirk ausstrahlt“, sagt etwa die 64-jährige Besucherin Gabriele L. Auch Sophie S. (40) erzählt, dass die Gegend nahe dem Gürtel zwar gefährlicher sei, man aber nicht den ganzen Bezirk in einen Topf werfen könne, denn „Ottakring ist nicht gleich Ottakring“.
Mehr Studenten in Ottakring
Vor allem Studenten treibt es mittlerweile ins Grätzl. „Ich bin in den 16. gezogen, weil die Miete hier deutlich billiger ist als in den Innenstadtbezirken, man aber noch sehr zentral wohnt und gut angebunden ist“, sagte Lena J. (24). Ihre Freundin Johanna pflichtet ihr bei. Sie sieht in Ottakring „viel Potenzial“. Potenzial, das der Bezirk mit Schulsanierungen, kostenlosen Kulturevents und der erst kürzlich umgebauten Thaliastraße auszuschöpfen versucht.
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