Verkaufsstart: Der Christbaum ist ein Nordmann

Stand-Besitzer neben großem Baum
Der Weihnachtsbaumverkauf hat begonnen und viele greifen auch heuer wieder zur heimischen Nordmanntanne. Familie Rupf verrät, worauf dabei zu achten ist.

Von Franziska Trautmann

Der Platz vorm Museumsquartier ist übersät mit  grünen Tannen. Schon in der Früh nimmt Reinhold Rupf die ersten Bestellungen entgegen. Denn am Freitag hat der Christbaumverkauf in Wien gestartet. Die Familie Rupf steht seit dreißig Jahren am Museumsplatz und verkauft dort bis inklusive 24. Dezember Weihnachtsbäume. „Wir haben hier rund 150 Bäume stehen und täglich nehmen wir frische Ware aus dem Waldviertel mit runter nach Wien“, sagt Johannes Rupf. Er ist der Sohn von Reinhold und  bereits die vierte Generation im Weihnachtsbaumgeschäft.

Auf Wunsch wird geliefert

Pro Tag verkaufen sie rund 50 bis 80 Tannen. Ihre Kundschaft besteht hauptsächlich aus Stammkunden, die sie schon jahrelang begleiten. „Das sind Leute, die ich beim Namen kenne. Viele von ihnen vertrauen uns schon so sehr, dass sie ihre Bäume einfach telefonisch bestellen und wir sie dann liefern“, sagt der Senior. 

Wie jedes Jahr schätzen sie ihr Geschäft als ein Gutes ein. Vor allem in schwierigen Zeiten bemerkt Johannes, dass den Wienern ihr Christbaum wichtig ist: „Ich glaube, umso schwierigere Zeiten, desto wichtiger ist der Baum und das Zusammenkommen  zu Weihnachten im Kreise der Familie. Der Baum ist ein Symbol dafür.“

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Zu 99 Prozent verkaufen sie Nordmanntannen, laut Johannes habe sich die Sorte in den letzten 20 Jahren als klassischer Christbaum bei den Österreichern etabliert. Kein Wunder, denn die Bäume sind  oft dicht bewachsen – für viele Wiener, neben der österreichischen Herkunft, besonders wichtig. „Ich achte schon darauf, dass er schön dicht und grün ist“, sagt die 30-jährige Lena. 

Sie und ihre Freundin Georgina (30) gehen durch die dicht aneinandergereihten Tannen und schauen sich um. Den perfekten Weihnachtsbaum zu finden, ist oft nicht leicht. Laut Johannes ist es dabei wichtig auf die Qualität zu achten, dafür hat er zwei Tipps: „Beim Nadeltest streift man mit der Hand über den Ast und schaut, wie viele Nadeln man danach in der Hand hat – je weniger, desto besser. Ansonsten kann man mit dem Fingernagel den Stamm leicht anritzen und schauen, ob er saftig und grün ist.“ 

Die meisten Kunden reservieren sich zuerst die Bäume und holen sie erst knapp vor Weihnachten ab. Die 66-jährige Christa ist aber bereits fündig geworden: „Gekauft hab ich ihn jetzt schon und lagern kann ich ihn im Garten. Aber dekoriert wird er erst zu Weihnachten.“

Verrechnet wird pro Laufmeter

Rund 400.000 Weihnachtsbäume werden in Wien in der Weihnachtszeit verkauft. „Mit der in Wien bestehenden Vielzahl an möglichen Christbaummarktplätzen ist vom Marktamt gewährleistet, dass ausreichend Bäume für alle Wiener angeboten werden können “, sagt Marktamtsdirektor Andreas Kutheil

Das Marktamt regelt die jährliche Platzvergabe der Christbaum-Marktplätze und kontrolliert die Preisauszeichnung sowie die Einhaltung der genehmigten Standgröße. Für eine heimische Tanne ist mit 25 bis 70 Euro pro Meter zu rechnen. Familie Rupf verkauft am häufigsten eine 2,5 Meter hohe Nordmanntanne um 95 Euro, also 35 Euro pro Meter. 

Bei den Wienern steht der Christbaum bis spätestens 6. Jänner Zuhause. Entsorgen kann man die abgeschmückte Tanne bei städtischen Sammelstellen, beim Mistplatz, oder man kann die Bäume dem Händler zurückbringen. 

 

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