"Vereine unter Druck": ÖVP warnt vor Sparmaßnahmen im Sportbereich
Die Stadt steht unter enormen Spardruck, das trift auch den Sportbereich: Wie die ÖVP vorrechnet, wird Wiens gesamtes Sportbudget von 183,459 Mio. im Jahr 2025 auf 79,132 Mio. Euro für 2026 gekürzt – ein Minus von über 100 Mio. Euro. Von Sportvereinen hebt die Stadt auch den sogenannten Sportförderungsbeitrag ein, der 2026 von zehn auf 12,5 Prozent erhöht werden soll. Das bringe Vereine unter Druck, warnt die ÖVP. Die Erhöhung sei eine spürbare Mehrbelastung für jene, die Sportveranstaltungen organisieren, vom Profiklub bis zum kleinen Nachwuchsverein.
Der Beitrag wird immer fällig, wenn Eintritt verlangt wird. Die Folge sei wirtschaftlich wie sportpolitisch bedenklich: Immer mehr kleine Vereine würden sich aus Angst vor zusätzlichem Aufwand und finanziellen Verlusten nicht mehr trauen, Eintritt zu verlangen.
Kasia Greco, Stadträtin und Sportsprecherin der ÖVP.
Beiträge als Geldquelle
Die Einnahmen aus den Beiträgen sind formal für Sportzwecke vorgesehen und werden über Dach- und Fachverbände abgewickelt. Über den Umfang entscheide die Stadtverwaltung.
Beklagt wird von Kasia Greco, Sportsprecherin der ÖVP, große Unsicherheit bei den Vereinen, in welchem Umfang die Mittel auch wieder im eigenen Verein ankommen: „Es ist klar, dass große Klubs wie Rapid oder Austria über die Beiträge kleinere Vereine mitfinanzieren. Das Problem ist das System dahinter: Kleine Vereine werden gezwungen, denselben administrativen Aufwand zu leisten, Einnahmen für die Stadt einzuheben und Risiken zu tragen, ohne Sicherheit, ob das Geld je wieder bei ihnen ankommt. Ein Fördermodell, das Eigeninitiative im Vereinssport abschreckt, gehört dringend neu gedacht.“
Gleichzeitig steigen die Einnahmen aus dem Sportförderungsbeitrag laut Budgetvoranschlag 2026 auf rund 2,5 Millionen Euro, während nur etwa 1,5 Mio. Euro für Sportförderungen vorgesehen sind. Das zeige, dass der Beitrag nicht primär der Förderung diene, sondern als Einnahmequelle.
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