Endlich! Die Seestadt in Aspern bekommt einen Fußballplatz
Viel Applaus gibt es dieser Tage für die internationalen Auftritte der Aktiven im Dienste des Österreichischen Fußballbunds. Etwas Nachhaltiges gelungen ist dem ÖFB auch in Aspern, etwas abseits der Seestadt.
Bisher wenig beworben, wurde der ÖFB-Campus in vielen Details genau auf die Bedürfnisse der Auswahlspieler und der Verbandsmitarbeiter zugeschnitten.
Neben den fünf neuen Trainingsplätzen ist auch die Büro-, Konferenz-, Kabinen-, Regenerations-, Restaurant- und die Hotel-Infrastruktur großzügig. Doch anders als etwa der DFB-Campus in Frankfurt wirkt das rot-weiß-rote Pendant nicht unbedingt überdimensioniert.
Das neue Schmuckkästchen des ÖFB - etwas abseits der Seestadt in Aspern.
Auf Kunstrasen
Auch für den Breitensport in Wien und Umgebung hat der Eigentümer der neuen Sportanlage in Aspern, die ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH, Neues im Angebot. „Unser Kunstrasenplatz hat eine Rasenheizung und auch eine Rasenkühlung“, eröffnet der Jurist Andreas Baumgartner. Er ist einer der beiden Campusmanager. „Zudem haben wir sieben Umkleidekabinen und auch eine Kantine.“ Diese soll in Kürze vom Caterer des ÖFB übernommen werden.
Aufgrund eines Fördervertrags des Fußballbunds mit der Stadt Wien (und mit dem Bund) muss der neue Platz lokalen Sportvereinen, privaten Fußballgruppen, Schulen und Kindergärten offenstehen. Die Termine vergibt – wie man auch im Büro von Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bestätigt – nicht das Sportamt der Stadt, sondern der ÖFB in der Funktion als Eigentümer.
„Einige Anfragen gibt es bereits“, so Campusmanager Baumgartner. Aufgrund des beschränkten Angebots an Fußballplätzen in Wien ganz allgemein und in Aspern im Besonderen hätte er „etwas mehr Interesse erwartet“.
Andererseits hat sich sein Arbeitgeber bisher auffallend zurückgehalten und das neue Schmuckkästchen kaum zur Schau gestellt. Die, die jetzt handlungsschnell sind, sollten somit – wie bei einem Fußballspiel – mehr Optionen vorfinden.
Mit stolzer Brust auf dem neuen Kunstrasen in Aspern: Campusmanager Andreas Baumgartner.
Noch freie Termine: Wer auf dem Kunstrasen des ÖFB spielen will, kann sich per Mail anmelden: campus-veranstaltungen@oefb.at.
70 Fußballplatz-Anlagen gibt es laut Angaben des Wiener Fußballverbands in der „Sportstadt Wien“ – für etliche Fachleute zu wenig.
Auf Naturrasen
Die 90-minütige Miete des Kunstrasenplatzes und einer Umkleidekabine kostet laut Andreas Baumgartner 250 Euro. 660 Euro werden für ein Trainingsmatch und zwei Kabinen verrechnet. Das ist nicht geschenkt. Der Campusmanager sagt dazu, dass der ÖFB „nicht das große Geld mit dem Platz verdienen möchte, sondern nur seine Kosten hereinbekommen will“.
Der Fußballplatz für die Amateure sei auch Teil des erklärten Ziels, die Fans des ÖFB mehr am Innen-Leben des Verbands teilhaben zu lassen. Freuen darf sich auch die Stadt Wien über das neue Angebot. Freie Sport-Flächen für die bald einmal 25.000 Bewohnerinnen und Bewohner der Seestadt findet man bisher mit freiem Auge kaum.
Nicht ausschließen will der Campusmanager, dass der ÖFB auch noch einen seiner vier Naturrasenplätze für lokale Fußballvereine zugänglich macht. Andreas Baumgartner zeigt auf den „1er-Platz“, der gleich neben der Sonnenallee angelegt wurde und bereits top gepflegt wird. „Da müssen wir aber noch abwarten, wie oft er von unseren Auswahlen benötigt wird.“
Mehr Spielzeit speziell für den Nachwuchs sollte allen helfen – dem Gesundheitssystem ebenso wie den Fans, die ungern wieder 28 Jahre auf die nächste WM-Teilnahme warten wollen.
Kommentare