Verbindungen zum Wien-Attentäter: 19-Jährige in Mailand verhaftet
Eine 19-jährige Italienerin kosovarischer Herkunft, die familiäre Verbindungen zum Wien-Attentäter Kujtim F. hat, ist von der Polizei in Mailand wegen mutmaßlicher terroristischer Aktivitäten festgenommen worden. Die junge Frau ist seit drei Jahren eine überzeugte Anhängerin des „Islamischen Staates“ (IS), teilte die Polizei mit.
Auslöser der Ermittlungen war ein Geheimdienstbericht über den Ehemann des Mädchens, einen 21-jährigen Kosovaren, den sie im Jänner geheiratet hatte und der mit dem Wiener Attentäter verwandt war. Auf dem Handy der Festgenommenen wurden hunderte Bilder von „Hinrichtungen von Ungläubigen“ durch Enthauptung entdeckt, teilte die Polizei mit. Die Frau bezeichnete sich als Mitglied der terroristischen Gruppe „Löwen des Balkans“.
"Schauderhafte Telefonate"
Die Frau, die vor drei Jahren der Gruppe beigetreten war, hatte sich in Telefonanrufen bereit erklärt, ihr Leben für den „Islamischen Staat“ zu opfern. Der Mailänder Staatsanwalt Alberto Nobili, der die Anti-Terror-Ermittlungen führte, sprach von „schauderhaften Telefonaten“ der Frau.
Am 2. November 2020 hatte der 20-Jährige Kujtim F. in der Wiener Innenstadt mit mehreren Schusswaffen vier Menschen getötet und zahlreiche weitere teilweise schwer verletzt. Der IS-Sympathisant wurde von der Polizei erschossen.
Bei der Gruppe „Löwen des Balkans“ handelt es sich um ein mögliches terroristisches Netzwerk, das sich über Österreich, Deutschland, die Schweiz und Länder des ehemaligen Jugoslawien, vor allem Bosnien-Herzegowina und Nordmazedonien, erstrecken soll.
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