Bei heimischen Fans löste der Dreh einen Hype aus. Gut geheim gehalten wurde bisher, dass seit gestern der Fernsehsender Sky sein Set in der Donaucity aufgebaut hat. Rund um das Strabag-Gebäude auf der Isidro-Fabela-Promenade sind Absperrungen errichtet, dahinter warten Crew und Stuntmänner auf ihren Einsatz.
Über die Glasfassade ist ein Netz aus Seilen gespannt, auch Sanitäter stehen bereit. Geprobt werden soll für die neue Serie „The Day of the Jackal“, zu Deutsch "Der Schakal", nach dem gleichnamigen Bestseller von Frederick Forsyth.
Star der Serie ist Oscar-Gewinner Eddie Redmayne, bekannt aus der Harry-Potter-Filmreihe „Phantastische Tierwesen“ oder „Les Misérables“. Für Sky spielt er die Hauptrolle des Profikillers mit dem Decknamen „Der Schakal“.
Windige Stuntproben
Die Verfilmung des Katz-und-Maus-Spiels gilt als einer der erfolgreichsten Kino-Thriller der 1970er-Jahre und handelt von einem Auftragsmord am französischen Präsidenten Charles de Gaulle.
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In der Donaucity gestalten sich die Stuntproben am Mittwoch aufgrund des starken Winds schwierig, man hofft auf besseres Wetter und wartet zu. Vom Hauptdarsteller oder Co-Star Lashana Lynch („James Bond 007: Keine Zeit zu sterben“) ist am Vormittag noch nichts zu sehen.
Gedreht wird hauptsächlich am Nachmittag und bis in die Nacht hinein. Weitere Drehorte sind laut Anrainerinformation auch der Mischek-Tower, Ares-Tower sowie die Donau-City-Straße ausgewählt. Der Zugang zu den Wohnungen und zum Kindergarten sei jeder Zeit gewährleistet.
Geplante Explosionen
Es könne aus Sicherheitsgründen – Polizei, Rettung und Feuerwehr begleiten den Dreh – jedoch zu Anhaltungen und Wartezeiten von bis zu 15 Minuten kommen. Geplant sind nämlich auch Explosionen.
Den besten Blick auf das Schauspiel dürften jedenfalls die Anwohner haben, zumindest bis Freitag. Dann soll das Set weiterziehen und drei Wochen in Kroatien sowie in Großbritannien Station machen, wie es heißt.
Zu sehen sein wird das inzwischen zweite Remake wohl frühesten nächstes Jahr. 1997 stand Bruce Willis als Schakal vor der Kamera, die Neuverfilmung hatte jedoch wenig mit dem Original zu tun.
Gewagte Neuverfilmung
Die jetzige Adaption wird in der heutigen Zeit spielen und eine „gewagte, moderne Neuinterpretation“, wie Sky ankündigt. Dennoch soll die Serie der DNA der Originalgeschichte treu bleiben.
Für Wien sind Film- und Serien auch eine Art Werbung, da Zuseher als potenzielle Touristen gelten. Wie man bei Wien Tourismus erklärt, gibt es das sogenannte „Set-Jetting“, womit das Bereisen von Drehorten gemeint ist. Inzwischen würde jeder zehnte Wien-Tourist unter anderem einen Film oder eine Serie als Reisegrund angeben.
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Gefördert werden seit 2022 mit dem zwei Millionen Euro schweren „Vienna Film Incentive“ auch dezidiert Streaming-Anbieter. Das erste geförderte Projekt war die Netflix-Serie „The Recruit“, die in Wien gedreht wurde.
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