Erst vergangenes Jahr hat man mit dem dem „Vienna Film Incentive“ eine zwei Millionen Euro schwere, internationale Filmförderung ins Leben gerufen, um mehr Filmschaffende in die Stadt zu bringen.
Touristen anlocken
Gefördert werden „dezidiert auch Streaming-Anbieter“, sagte Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) bei der Präsentation. Das hängt mit der wachsenden Bedeutung dieser Anbieter zusammen. Amazon Prime Video beispielsweise wuchs alleine 2019 um 100 Millionen Zuseher.
Alles potenzielle Touristen, die sich von einem Film oder einer Serie zu einem Wien-Trip inspirieren lassen könnten. Inspiration sollt es der derzeit genug geben, denn einige neue Produktionen machen derzeit Lust auf Wien:
- Der Film "Sachertorte" ist bereits auf Amazon Prime verfügbar.
- In der US-amerikanischen Serie "The Recruit" mit Noah Centineo (27) wird Wien zur Spionage Hochburg. Zu sehen auf Netflix.
- Titanic-Star und Oscarpreisträgerin Kate Winslet (47) drehte im Februar für die HBO-Serie "The Palace" gemeinsam mit Hugh Grant (62) in Schönbrunn. Zu sehen sein wird die Serie ab September.
- Und eben "Tyler Rake: Extraction 2" auf Netflix.
Laut dem international tätigen Marktforschungsunternehmen TCI-Research entscheidet sich einer von zehn Touristen hauptsächlich aufgrund eines Filmes für Wien als Ziel.
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Die Stadt hat im Vergleich mit anderen europäischen Städten dabei übrigens eine privilegierte Stellung. Beim „filminduzierten Attraktivitätsindex“, der zeigt, wie viel Zugkraft eine Destination bei Film-Fans besitzt, liegt Wien weit über dem Durchschnitt: Die europäische Norm liegt bei 100, Wien mit einem Wert von 170 signifikant darüber.
Noch weiter vorne liegt London, das dank Produktionen wie „Harry Potter“ jenseits der 200 liegt. Wien zahlt übrigens nicht bei den Millionengagen der Stars mit. Es werden ausschließlich jene Ausgaben gefördert, die in Wien getätigt werden. Sprich: Es wird bei Hotelnächtigungen, Catering oder bei den Löhnen von österreichischem Personal unterstützt.
Heimische Kultur
Beim „Tyler Rake“-Dreh hat Netflix mehr als fünf Millionen Euro in der Stadt ausgegeben. Dass so etwas passiert wie 1993 ist bei der neuen Förderung übrigens nicht möglich.
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Damals wurde der Film „Die drei Musketiere“ zwar in der Hofburg gedreht, der Schauplatz war aber eigentlich Paris. Ein geförderter Film muss auch mit Wien zu tun haben – und die heimische Kultur widerspiegeln.
Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen wurde bei "Tyler Rake" nicht in der Innenstadt gedreht, sondern in der Donaustadt. „Wir wollten ein eine Sequenz mit einer Flucht aus einem hohen Turm, um mit der Höhe zu arbeiten. Wir wollten mit dieser Angst vieler Menschen spielen“, erklärte Hargrave. „Und als wir den DC Tower in Wien gefunden haben, wussten wir, wir wollen da rein.“
In ganz Europa sei nach einem passenden Drehort gescoutet worden, sagte dazu Marijana Stoisits, Geschäftsführerin der Vienna Film Commission, nicht ohne Stolz im ➤ KURIER-Interview.
Auch ein anderes Projekt ist für sie ein Best-Practice-Beispiel. Der Dreh von „Mission Impossible Rogue Nation“ im Jahr 2014 mit Tom Cruise (60) in der Hauptrolle. Damals hätten sich die Leute der Produktionsfirma so wohl gefühlt, dass man ein Jahr später zurückgekehrt sei, um die Weltpremiere in der Wiener Oper zu feiern.
"Cookies ins Gedächtnis"
Solche Produktionen „setzen Cookies ins Gedächtnis von Reisenden“, sagte dazu mal Wien-Tourismus Norbert Kettner. Seit dem seien Scharen von Touristen gekommen.
Ob so ein Hype wegen "Tyler Rake" auch ausgelöst wird, bleibt noch abzuwarten.
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