Umweltbundesamt: Umzug von Wien nach NÖ vorerst gestoppt
Die umstrittene Übersiedlung des Umweltbundesamts ist offenbar noch nicht in Stein gemeißelt. Laut Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) wird das 2017 angekündigte Projekt momentan evaluiert. Viel mehr will man im Ministerium dazu allerdings nicht preisgeben. Laut Umweltbundesamt sind die etwa 500 betroffenen Mitarbeiter aber darüber informiert, dass die Umzugspläne erst einmal ruhen.
Den Umzug des Umweltbundesamts von Wien nach Klosterneuburg hatten der damalige Umweltminister Andrä Rupprechter, Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der Bürgermeister von Klosterneuburg, Stefan Schmuckenschlager, (alle ÖVP) im Oktober 2017 verkündet. Die Pläne lösten viel Kritik aus, etwa bei Mitarbeitern des Amts selbst, bei anderen Parteien, der Arbeiterkammer, Umweltorganisationen und der Stadt Wien, die sich um einen Verbleib in der Hauptstadt bemühte.
Dennoch teilte im November 2018 die damalige Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) als Teil der türkis-blauen Regierung mit, der Umzug sei fixiert. Demnach war der Neubau bereits ausfinanziert und eine Fertigstellung bis 2023 geplant.
Wie lange Evaluierung dauert, ist nicht bekannt
In einer parlamentarischen Anfragebeantwortung durch Ministerin Gewessler ist jetzt von einer neuen Bewertung die Rede. "Für die UBA GmbH wurde von den Vorgängerressorts eine Übersiedlung von Wien nach Klosterneuburg in einen noch zu errichtenden Neubau bereits beschlossen, die aber derzeit noch einer ressortinternen Evaluierung unterliegt", heißt es dort.
Beim Umweltbundesamt selbst wartet man gespannt auf weitere Informationen aus dem zuständigen Ministerium, wie eine Sprecherin am Mittwoch mitteilte. Die Mitarbeiter seien etwa seit dem Frühjahr über die Evaluierung informiert, wurde mitgeteilt. Überlegungen bezüglich eines möglichen Raum- und Funktionskonzepts am neuen Standort in Klosterneuburg wurden - allerdings Corona-bedingt - vorerst auf Eis gelegt, so die Sprecherin.
Laut einem Bericht der Wiener Zeitung wurden vonseiten der Stadt Wien mehrere alternative Varianten angeboten, um das Umweltbundesamt doch in Wien zu halten. In Niederösterreich verwies man demnach darauf, dass der Bund die Entscheidung zu treffen hätte. Wann genau die Evaluierung des Umweltministeriums abgeschlossen sein wird, ist nicht bekannt.
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