Die Wünsche an die Umgestaltung der Lerchenfelder Straße

Straßenbahn, Autos, Fahrräder und Fußgänger: Der Nutzungsdruck in der beliebten Einkaufsstraße ist hoch
Geschäfts- und Gastrovielfalt erhalten, Verkehr reduzieren: Dienstagabend wurden die Ergebnisse der Befragung vorgestellt.

1,3 Kilometer misst die Lerchenfelder Straße von der Museumstraße bis zum Gürtel, und diese 1,3 Kilometer sollen in den nächsten Jahren „klimafit“ neu gestaltet werden. „Mehr Grün. Mehr Platz. Mehr Lebensqualität“, heißt das ausgegebene Motto der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*), die den Prozess inhaltlich betreut.

Wie genau das aussehen soll, das sollen die Nutzerinnen und Nutzer der stark frequentierten Einkaufsstraße mitentscheiden. „Weil ‚klimafit‘ mehr ist als nur Bäume pflanzen – ‚klimafit‘ heißt auch, dass die Beziehung zur Straße erhalten bleibt. Besonders das Typische, also das, was die Lerchenfelder Straße ausmacht“, heißt es in den Projektunterlagen.

Umfangreiche Beteiligung

Der erste Teil des Beteiligungsverfahrens ging bereits im Frühling über die Bühne. Exakt 468 Personen interviewte das Team der GB* im Mai auf der Straße, in Geschäften und in Lokalen, wobei weit mehr als die Hälfte der Befragten angab, auch im Grätzel zu wohnen. Zusätzlich langten 130 ausgefüllte Online-Fragebögen ein.

Die zentralen Fragestellungen dabei: Was gefällt Ihnen? Was stört Sie? Und welche Verbesserungen wünschen Sie sich?

Die Wünsche an die Umgestaltung der Lerchenfelder Straße

Am Dienstagabend wurden die Ergebnisse in der Bezirksvorstehung Josefstadt im Rahmen eines Dialogforums erstmals präsentiert und diskutiert (kommenden Dienstag folgt eine zweite Runde in der Bezirksvorstehung Neubau) – und die Wünsche der Bevölkerung sind relativ eindeutig.

Mit Abstand am häufigsten wurde der Wunsch nach mehr Bäumen und generell nach mehr Begrünung genannt, gefolgt von Verkehrsberuhigung und dem Ausbau der Radinfrastruktur. Danach folgen die Wünsche nach mehr Platz für das Zu-Fuß-Gehen, mehr Sitzgelegenheiten, einer strikteren Geschwindigkeitsbeschränkung – etwa Tempo 30 – und einer Reduzierung der Parkplätze.

Analog stört die Nutzerinnen und Nutzer der Straße nichts so sehr wie das Verkehrsaufkommen, erst mit Respektabstand folgen Lärm und mangelnde Radinfrastruktur.

Und was mögen die Menschen an ihrer Lerchenfelder Straße? Vor allem der Mix aus kleinen, inhabergeführten Geschäften und vielfältiger Gastronomie, die Aufenthaltsqualität und der Bauernmarkt am Ceija-Stojka-Platz sowie die gute Öffi-Anbindung stehen hoch im Kurs.

Beteiligung geht weiter

Bevor all diese Ergebnisse in ein konkretes Konzept gegossen werden, gibt es noch weitere Möglichkeiten zur Rückmeldung. Nach den zwei Dialogforen findet von 4. bis 20. Oktober eine Ausstellung im „Treffpunkt Lerchenfeld“ (Lerchenfelder Straße 141) statt, im Rahmen derer noch einmal Vorschläge eingebracht und mit dem Projektteam gesprochen werden kann.

Ziel ist eine möglichst umfassende Beteiligung, wobei man schon mit den qualitativen Straßeninterviews einen möglichst inklusiven Weg gegangen ist. Damit könne man insbesondere auch jene erreichen, „die sich üblicherweise an Planungsprozessen nicht aktiv beteiligen“, sagt die für die Konzeption verantwortliche Psychologin Cornelia Ehmayer-Rosinak.

Läuft alles weiter nach Plan, soll die Umgestaltung im Winter ausgeschrieben werden, damit im Herbst 2023 ein erster Entwurf vorliegt – zur weiteren Diskussion.

 

Link: Die "Klimafitte Lerchenfelder Straße" auf den Seiten der GB*

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