Ukrainische Ostereier auf dem Altwiener Ostermarkt ausgestellt

Ukrainische Ostereier auf dem Altwiener Ostermarkt ausgestellt
Die sogenannten Pysanky-Eier wurden mit einem Hilfstransporter von Lemberg nach Wien gebracht. Einer Legende nach sind die Eier sehr mächtig.

Bunt bemalte, 60 Zentimeter große Ostereier stehen derzeit auf dem Altwiener Ostermarkt. Dass es sich dabei um sagenumwobene Unikate - die sogenannten Pysanky - aus der Ukraine handelt, ist allerdings erst auf den zweiten Blick ersichtlich. 

Normalerweise werden die Pysanky in der Ukraine ausgestellt. Das ist heuer aufgrund des Krieges aber nicht möglich. Alexandra Holzer, Geschäftsführerin der Altwiener Märkte, hat sich deshalb kurzerhand dazu entschieden, die Ostereier nach Österreich bringen zu lassen. „Zwei Transporte, die Hilfsgüter nach Ungarn gebracht haben, haben die Pysanky auf dem Rückweg mitgenommen“, sagt Holzer.

Von 30. bis 31. März befanden sich die 35 Eier auf der Reise von Lemberg nach Wien. "Mit Wartezeiten an den Grenzen und allem drum und dran", sagt Holzer.

Die Legende der Eier

Seit Jahrhunderten hält sich in der Ukraine der Brauch des Beschreibens von Ostereiern. Die Eier werden nämlich nicht bemalt, sondern beschrieben. Für die Grundierung der Eier wird Bienenwachs verwendet, danach werden die Pysanky mit einem Stift und Farben aus getrockneten Pflanzen, Baumrinden und Beeren beschrieben. Verwendet werden dazu zumeist rohe, ausgepustete Eier.

Ukrainische Ostereier auf dem Altwiener Ostermarkt ausgestellt

35 ukrianische Ostereier stehen nun auf dem Altwiener Ostermarkt

Pysanky sehen aber nicht nur schön aus. Dem Volksglauben nach besitzen sie eine besondere Macht: Das Schicksal der gesamten Welt hänge von den Eiern ab. Nur wenn die ukrainischen Frauen und Mädchen jedes Jahr Pysanky beschreiben, wird die Welt weiter bestehen und das Böse besiegt.

Nach der Segnung am Ostersonntag durch den Priester sollen die Eier ihre volle Wirkung entfalten. Sie sollen dann nicht nur gegen allerlei Krankheiten schützen, sondern auch reichlich Ernte versprechen, wenn man sie unter Obstbäume legt.

Jedes Ei von einem Künstler

Ob diese Wirkung auch den Pysanky-Eiern des Altwiener Ostermarkt innewohnt, bleibt wohl offen. Dabei handelt es sich nämlich nicht um echte Eier, sondern um Kunststoffkonstruktionen. „Jedes Ei ist von einem anderen ukrainischen Künstler mit Acrylfarbe bemalt worden“, sagt Holzer.

Nun werden sie auf dem Ostermarkt verkauft. Der Erlös soll als Spende in die Ukraine gehen.  

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