U2-Verlängerung in Wien: "Debohra" bald fit für zweite Runde

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Im Herbst beginnen die Grabungsarbeiten für die zweite U2-Tunnelröhre zwischen Margareten und Neubau.

Auch Tunnelvortriebsmaschinen müssen gelegentlich eine kleine Pause einlegen. So auch die fleißige „Debohra“, die sich für die Wiener Linien und die Verlängerung der U2 durch den Wiener Untergrund gräbt.

Das Schneidblatt

Im Juli hat sie eine wichtige erste Etappe geschafft, als sie erfolgreich am Augustinplatz im siebenten Bezirk angekommen ist und damit die erste Tunnelröhre vollendet hat. Bevor sie aber wieder am Matzleinsdorfer Platz für die zweite Tunnelröhre loslegen kann, steht eine Generalüberholung an: Debohra wird gründlich gereinigt, gewartet und teilweise demontiert. Einzelne Teile, wie etwa das Schneidblatt (siehe Foto), werden aus der Erde gehoben und oberirdisch zum Startpunkt transportiert. Der Rest von Debohra wird unterirdisch in Richtung Matzleinsdorfer Platz zurückgeschoben. Von dort aus startet sie im Herbst erneut in Richtung Augustinplatz, so die Wiener Linien.

Kraftpaket Debohra

Zwei Kilometer hat die 1.300 Tonnen schwere Tunnelvortriebsmaschine seit ihrem Start im September zurückgelegt – im Schnitt zehn Meter pro Tag. 83.000 Kubikmeter Erde hat sie auf ihrem Weg durch die Tiefen der Stadt ausgehoben, was dem Volumen der Wiener Staatsoper entspricht. Der Aushub wurde zentral über einen Schacht am Matzleinsdorfer Platz abtransportiert.

„Debohra“ ist bei der U2-Station Pilgramgasse angekommen

So sieht „Debohra“ im Tunnel aus 

Vom Augustinplatz bis zum Rathaus kommt Debohra nicht zum Einsatz. Aufgrund der geologischen Gegebenheiten erledigen hier Bagger die Arbeit. Wenn beide Tunnel fertiggestellt sind, wird Debohra die vier Stationen U2/S-Bahn Matzleinsdorfer Platz, U2 Reinprechtsdorfer Straße, U2/U4 Pilgramgasse und U2/U3 Neubaugasse miteinander verbunden haben. Die erste Baustufe der U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz wird voraussichtlich 2030 fertiggestellt. Dieser Termin wurde erst im August 2024 von 2028 nach hinten verschoben. Nach dieser Verkündung kam eine weitere Verzögerung dazu: das Hochwasser im vergangenen September. Durch die beschädigte Sohle des Wienflusses verzögerten sich die Arbeiten um mehrere Monate.

Die U5 bis Frankhplatz wird voraussichtlich 2026 fertiggestellt. Mit dem weiteren Ausbau wird die U5 bis nach Hernals und die U2 bis zum Wienerberg verlängert – mögliche Sparpakete nicht miteinberechnet.

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