Trojaner: Hacker legen Computer einer HTL lahm

Hacker, cyborg programmer on a computer
Seit vergangenem Freitag kann auf die Server der HTL- Technologisches Gewerbemuseum (TGM) nicht zugegriffen werden.

Ein sogenannter Verschlüsselungstrojaner blockiert derzeit die Server der HTL-Technologisches Gewerbemuseum (TGM) in Wien-Brigittenau. Das bedeutet: Rund 2.800 Schüler und auch Lehrer können nicht auf ihre eMails zugreifen. Die E-Learning-Plattform der Schule war ebenfalls betroffen.

"Der Unterricht war zu keiner Zeit eingeschränkt", betont Victoria Puchhammer-Neumayer, die Direktorin der Schule. Auch Daten seien keine abgesaugt worden. Man arbeite derzeit daran, die Server von dem Trojaner zu reinigen. Bei der E-Learning-Plattform gelang dies bereits am Wochenende.

TGM Wien

Die HTL erstattete Anzeige gegen die Hacker

"Wir hoffen, dass wir diese Woche damit fertig werden", sagt die Direktorin. Allerdings sei das Unterfangen für den schulinternen IT-Service sehr personalaufwändig. Das ganze System müsse neu aufgesetzt werden. Die Schule vermutet, dass der Trojaner bereits seit April auf den Servern schlummerte, aber erst jetzt aktiviert wurde.

Schule erstattet Anzeige

In der Vergangenheit sorgten bereits einige vergleichbare Fälle für Aufregung - etwa der Angriff auf die Baufirma Porr im Mai. Oft wird von den Hackern dann Geld für einen Entschlüsselungscode verlangt. Dies ist bei der Bundesschule bisher nicht geschehen.

Trojaner: Hacker legen Computer einer HTL lahm

Die Hacker verschlüsselten die Server

Einen schlechten Scherz von Schülern schließt die Direktorin jedenfalls aus: "Dafür ist das viel zu professionell." Die Schule erstatte Anzeige, Polizei und Kriminalamt würden nun Daten und Beweise sichern.

Zuwächse bei Cybercrime

Anfang September präsentierte das Bundeskriminalamt die Kriminalitätsstatistik für das erste Halbjahr 2019: Die Internetkriminalität verzeichnete von Jänner bis Juni 2019 eine Steigerung von 50 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018.

Im Bereich Cybercrime gab es insgesamt einen Zuwachs von 872 Anzeigen auf 2.315 im ersten Halbjahr 2019. Darunter fallen Straftaten, bei denen Angriffe auf Daten oder Computersysteme begangen werden. Immer wieder kommt es etwa zum Auftreten von Ransomware, also von Schadprogrammen, die den Computer sperren oder darauf befindliche Daten verschlüsseln.

Die Täter erpressen dann ihre Opfer und verlangen beispielsweise eben Geld für besagten Entschlüsselungscode. Experten raten hier, zunächst abzuwarten und sich zu erkundigen, ob es schon passende Entschlüsselungsprogramme gibt, bevor bezahlt wird.

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