Tötung mit Messer in Wien: Mord oder nur ein Totschlag?

Frau erstach offenbar den „Familien-Tyrannen“ als er wieder gewalttätig wurde.

Der zweite Männermord des Jahres in Wien dürfte sich als Verzweiflungstat einer 38-jährigen Frau herausstellen. Laut KURIER-Informationen soll das Opfer seine Familie über Jahre tyrannisiert haben. Es soll mehrfach zu Gewaltübergriffen gekommen sein.

Am Samstagnachmittag war es offenbar wieder so weit. Der 40-jährige soll nach Angaben der Frau in der gemeinsamen Wohnung in Wien-Liesing wieder übergriffig gewesen sein.  Die Tochter war zu diesem Zeitpunkt anwesend, der elf Jahre alte Sohn hielt sich entgegen ersten Meldungen nicht zu Hause auf.
Die 38-jährige Frau gab gegenüber der Polizei zu, ihren Ehemann getötet zu haben. Näheres über die Vorgeschichte wird in einer umfangreichen Einvernahme durch das Landeskriminalamt Wien geklärt werden.

Es ist deshalb denkbar, dass der Mord im Laufe des Gerichtsverfahrens zu einem Totschlag „abgemildert“ wird. Wer in „einer allgemein begreiflichen heftigen Gemütsbewegung“ jemand tötet, kann mit fünf bis zehn Jahren Haftstrafe davonkommen. Ob das hier zutrifft, wird voraussichtlich eine Geschworenenjury beurteilen.

Sohn und Tochter des Paares wurden von einem Kriseninterventionsteams in Obhut genommen. Über ihr weiteres Schicksal wird das Jugendamt entscheiden.

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