Neue Attraktion im Zoo Schönbrunn: Der "Pfandabär"

Ein "Pfandabär"-Automat steht jetzt im Schönbrunner Streichelzoo
Im Zoo gibt es nun an fünf Standorten Automaten für die Rückgabe von Pfandflaschen. Dahinter steckt ein Wiener Start-up.

Kurz nach 9 Uhr in der Früh knabbert einer der zwei Großen Pandas an einem Stück Bambus zum Frühstück. Am Montag ist allerdings nicht er der Grund für einen Besuch im Tiergarten Schönbrunn, sondern sein Namensverwandter, der „Pfandabär.“

Dabei handelt es sich um keine neue Säugetierart, sondern um ein Gerät, das PET-Flaschen statt Bambus verschlingt. Jährlich besuchen zwei Millionen Menschen den Zoo in Wien-Hietzing, weshalb die Gastronomie im Tiergarten nach einer Lösung suchte, um möglichst einfach Pfandgut zu retournieren. Abhilfe soll dabei das Wiener Start-up „Pfandabär“ schaffen. Entwickelt wurden die Automaten des Unternehmens in Wien, hergestellt werden sie aus Kostengründen in Asien.

Einfache Bedienung

„Unser Ziel ist es, dass man die Pfandflaschen möglichst da zurückgeben kann, wo auch konsumiert wird“, sagte Geschäftsführer Noah Matznetter. Deshalb ist es Besucherinnen und Besuchern nun möglich, direkt beim Streichelzoo ihre PET-Flaschen oder Dosen zurückzugeben. Insgesamt fünf Exemplare des „Pfandabärs“ sind auf dem Tiergarten-Areal verteilt. Damit nicht genug: Mehr als hundert Automaten gibt es mittlerweile österreichweit, rund ein Viertel davon in Wien. Gefragt seien die „Pfandabären“ besonders bei Tankstellen, bei Veranstaltungen sowie Betrieben, heißt es auf KURIER-Nachfrage. Gespräche sollen derzeit auch mit der Stadt Wien laufen.

Pfandautomaten können gekauft sowie kurz- und langfristig oder saisonal gemietet werden. Die Kosten belaufen sich je nach Größe und Modell. Der Tagessatz für eine kurzzeitige Miete beträgt circa 100 Euro plus Anlieferung. Möchte man einen Automaten langfristig mieten, kann eine monatliche Pauschale vereinbart werden.

Digitale Rückgabe

„Unser Ziel war von Anfang an klar, Pfandrückgabe muss so einfach sein wie der Kauf“, so Raphael Thiele, Geschäftsführer des Start-ups. Die Bedienung des Automaten sei deshalb möglichst einfach gestaltet: Pfandgut wird in die Einlegeschaft eingeführt, den Rest übernimmt die Maschine.

Die Rückgabe funktioniert digital. Kundinnen und Kunden können am Bildschirm auswählen, ob sie den Pfandbetrag per Bon, Bankkarte oder über die dazu passende Kundenapp rückerstattet bekommen wollen.

„Auch der Name hat mich überzeugt“, sagte Tiergarten Direktor Stephan Hering-Hagenbeck bei einem Pressetermin am Montag.

Spende für den Artenschutz

Passend zum Wortspiel haben die dort aufgestellten Geräte auch einen guten Zweck: Wer möchte, kann seinen Pfandbetrag nämlich noch vor Ort an Artenschutzprojekte des Tiergartens spenden.

Ist der Pfandautomat voll und bereit, entleert zu werden, gibt es außerdem eine Benachrichtigungsfunktion. Diese  informiert auch, wenn eine Wartung erforderlich ist.

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