Teigtascherl: Dritte illegale Produktionsstätte in Wien ausgehoben

Diese Teigtaschen wurden bereits zuvor in einer Wohnung in Favoriten gefunden
Die Teigtascherl wurden in einer Wohnung gefunden, die auch als Schlafquartier diente. Erneut schlechte hygienische Zustände.

In Wien ist am Freitag die inzwischen dritte illegale Teigtascherl-Fabrik ausgehoben worden. Nach Favoriten und Penzing sind die Behörden diesmal in einer Wohnung in Döbling fündig geworden, wie das Marktamt die APA informierte. Drei Tiefkühltruhen mit der asiatischen Speise sowie Zutatenvorräte wurden entdeckt. Die Stätte hat zudem mindestens fünf Personen auch als Schlafquartier gedient.

"Aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung hat das Marktamt davon erfahren", sagte eine Marktamtssprecherin. Es handle sich um eine sehr kleine Wohnung, in der man auf sechs Tiefkühltruhen gestoßen sei. Neben den drei voller Teigtascherl sei eine mit Rohstoffen wie Hühnerfleisch und gefrorenen Kräutern gefüllt gewesen. Zwei Geräte waren leer. In der Wohnung sei außerdem jede Menge Kraut vorrätig gewesen. Sämtliche Lebensmittel wurden beschlagnahmt.

Laut Marktamt Festnahmen durch Fremdenpolizei

"Die hygienischen Zustände waren genauso schlecht wie in den beiden bisher entdeckten Fabriken", berichtete die Sprecherin. Den Eindrücken zufolge hat die illegale Fabrik mindestens fünf Menschen auch als Bleibe gedient. Laut Marktamt hat es an Ort und Stelle zudem Festnahmen durch die Fremdenpolizei gegeben. Nähere Auskünfte wollte die Sprecherin dazu aber nicht geben. Am Einsatz beteiligt waren jedenfalls neben Marktamt und Fremdenpolizei auch die Finanzpolizei sowie das Wiener Büro für Sofortmaßnahmen.

Illegal in der Bundeshauptstadt hergestellte Teigtascherl sorgen seit Ende Juli für Schlagzeilen. Nach einer rechtswidrigen Fabrik in Favoriten wurde erst Anfang dieser Woche der nächste Fund in Penzing bekannt. In beiden Fällen wurden ebenfalls große Mengen an tiefgefrorener Ware sowie Zutatenvorräte gefunden. Die Behörden gehen derzeit der Frage nach, ob es sich um ein Netzwerk handelt bzw. die Fälle in Verbindung zueinanderstehen. Außerdem werden alle 535 Asia-Lokale und -Handelsbetriebe Wiens dahin gehend kontrolliert, ob Chargen der inkriminierten Tascherl in Umlauf gebracht wurden. Untersucht wird darüber hinaus, ob die Speisen gesundheitlich bedenklich sind.

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