Neues Stadtgesundheitsamt eröffnet
Dass dieser Tage das neue Stadtgesundheitsamt bezogen wurde, ist eine Spätfolge der Coronapandemie. „Damals haben wir erkennen müssen, dass wir nicht gut vorbereitet sind“, sagt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). „Wir haben uns daher entschieden, die Organisation des Gesundheitsdienstes zu verändern. Und wir haben in dieser Zeit unendlich viel gelernt.“
Eine zentrale Erkenntnis lautete: Die Verwaltung auf acht Bezirksgesundheitsämter zu verteilen, ist nicht ideal. „Die Kommunikation war zu kompliziert, um schlagkräftig zu sein“, sagt Hacker. „Jetzt haben wir die gesamte Kompetenz an einem Ort gebündelt.“
Aus acht Bezirksgesundheitsämtern wurde ein Stadtgesundheitsamt. Untergebracht ist es im Neubaukomplex „Town Town“ im 3. Bezirk, wo nach dem Umzug der Soravia-Zentrale ein ganzes Bürohaus frei wurde. Für den Standort spricht, dass das zentrale Impfzentrum der Stadt schon seit Längerem gleich nebenan angesiedelt ist. Zuständig sind die 14 Amtsärztinnen und Amtsärzte, die jetzt in das neue Stadtgesundheitsamt übersiedelt sind, unter anderem für das Management aller anzeigepflichtigen Krankheiten, für Hygienekontrollen in Fitnesscentern oder Tattoostudios, für die Prüfung von Anrainerbeschwerden, für die Kontrolle von Substitutionspatienten oder die Arbeitsfreistellung im Mutterschutz.
Mobiler Impfservice
„Es war ein langer Weg und eine rasche Umsetzung“, sagt Abteilungsleiter Jochen Haidvogel von der MA 15 (Gesundheitsdienste). Langer Weg deshalb, weil der Stadtrechnungshof schon vor 15 Jahren erstmals eine Zusammenlegung der Bezirksgesundheitsämter angeregt hatte. Und rasch, weil es zuletzt dann doch flott ging.
Die Konzentration auf einen Standort sei effektiver, weil der Wissenstransfer zwischen den Ärzten so besser funktioniere, sagt Haidvogel. Auch für die zunehmende Digitalisierung des Gesundheitswesens sei die neue Infrastruktur viel besser gerüstet. Die bisherigen Standorte waren zum Teil stark veraltet und hätten aufwendig saniert werden müssen.
Zu den Leistungen des Gesundheitsamts, die nicht online erledigt werden können, zählen Impfungen. Um den Bürgerinnen und Bürgern diesbezüglich entgegenzukommen, hat das Amt zwei von der Berufsrettung ausrangierte Fahrzeuge übernommen, die generalüberholt wurden und als „mobile Gesundheitsdienste“ durch die Bezirke touren werden. Neben Impfungen sollen dort auch Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden.
Kommentare