Stadt Wien prüft Vorwürfe gegen Pressesprecher
Hohe Wellen schlägt die Causa rund um den Pressesprecher von FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp, der einen Kontrahenten am Telefon auf das Heftigste bedroht haben soll.
Werner K. steht, wie berichtet, im Verdacht, dem Ex-Mann seiner Lebensgefährtin mit der Vernichtung seiner wirtschaftlichen Existenz gedroht zu haben.
In einem Telefonat soll er dem Unternehmer unter Betonung seiner beruflichen Stellung erklärt haben, er sei „der Staat“ und werde ihm „jedes Lokal, jede Immobilie zudrehen“.
Das hitzige Wortgefecht am Telefon wurde offenbar aufgezeichnet. Mittlerweile liegt gegen den Pressesprecher eine Anzeige wegen gefährlicher Drohung und Amtsmissbrauchs bei der Staatsanwaltschaft Wien vor, wie deren Sprecherin Nina Bussek bestätigt.
Rechtfertigung
K. selbst steht zu seinen verbalen Ausfällen. Als Hintergrund gibt er Sorgerechtszwistigkeiten an: „Ich habe mich vielleicht im Ton vergriffen. Aber ich würde es wieder tun“, sagt er zur Zeitung "Heute". „Ich habe mich schützend vor meine Frau gestellt.“ Er habe ihrem Ex-Mann „aus Liebe gedroht“, führt er aus.
Beim Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien, zu der die Pressesprecher der Stadtregierung organisatorisch gehören, kennt man die Causa bis dato nur aus den Medien. „Es handelt sich um schwere Vorwürfe, denen nachgegangen werden muss“, betont Abteilungsleiter Martin Schipany. Über mögliche Konsequenzen für den Sprecher kann er sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht äußern.
Behörden wortkarg
Vor seinem Engagement bei Nepp war K. schon Pressesprecher des damaligen FPÖ-Vizebürgermeisters Johann Gudenus. Dieses Amt (und damit auch der Sprecher-Posten) stand der FPÖ nach dem Mandatszuwachs bei der Wahl 2015 zu. Davor war K. Pressesprecher in der Magistratsdirektion. Umso größer das Rathaus-interne Aufsehen, als er zu Gudenus wechselte.
Die FPÖ betont indes entschieden, K. sei niemals Mitarbeiter oder Mitglied der Partei gewesen. Offen ist derzeit noch, wie Nepp mit dem heiklen Fall umgeht. Er werde mit der Magistratsdirektion zur Bestimmung der weiteren Vorgehensweise ein Gespräch führen, lässt er ausrichten. „Wichtig ist jedenfalls, dass die Angelegenheit restlos aufgeklärt wird“, heißt es gegenüber dem KURIER.
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