KPÖ und Links: "SPÖ ruht sich auf dem Mythos der lebenswerten Stadt aus"

KPÖ und Links: "SPÖ ruht sich auf dem Mythos der lebenswerten Stadt aus"
Die KPÖ und die Partei Links treten gemeinsam zur Wiener Gemeinderatswahl an. Man wolle eine "soziale Opposition" werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass KPÖ und Links bei der Wien-Wahl gemeinsame Sache machen: Auch heuer wollen sie am 27. April gemeinsam zur Gemeinderatswahl antreten.

Spitzenkandidatin Barbara Urbanic und Angelika Adensamer wollen eine "echte soziale Opposition zur SPÖ" bilden und sammeln dafür Unterstützungserklärungen, gaben sie bei einer Pressekonferenz am Dienstag bekannt.

Und sie sparten dort nicht mit Kritik. "Man ruht sich sehr auf dem Mythos vom 'lebenswerten Wien' aus, wo eh alles gut und gemütlich ist und sich die SPÖ um alles kümmert. Aber das stimmt nicht, die Realität hinkt diesem Bild sehr stark hinterher", sagte Urbanic. 

Für immer mehr Menschen gehe sich das Leben in Wien finanziell kaum, beziehungsweise nicht mehr aus, ein Fünftel der Bevölkerung sei armutsgefährdet. Tendenz steigend. Die Spitzenkandidatin spricht dabei auch das Kernthema der KPÖ an: Leistbares Wohnen.

"Vernachlässigung im Wohnbau"

"Die Jahrzehnte der Vernachlässigung im neuen Wohnbau rächen sich jetzt. Wiener Wohnen verwaltet die Bestände der Gemeindebauten mehr schlecht als recht", so Urbanic. Die Liste an Themen lasse sich weiter fortführen. Fest stehe, dass man eine "glaubwürdige und laute Stimme für ganz Wien" sein wolle, ergänzte Adensamer, die auf Platz zwei kandidiert. Bereits 2020 waren die Partei Links und die KPÖ gemeinsam zur Wien-Wahl angetreten und sind in 15 Bezirksvertretungen mit 23 Mandaten vertreten.

"Wir freuen uns, dass es wieder gelungen ist, linke Kräfte zu bündeln und einen schlagkräftigen Antritt zu formen", so Adensamer. "In Zeiten wie diesen ist der Einsatz für eine lebenswerte Stadt für alle in Wien wichtiger denn je." Die Spitzenkandidatinnen üben zudem Kritik am "regelmäßig herbei geschriebenen 'Duell um Wien'", das von den tatsächlichen Missständen in der Stadt nur ablenken würde. "Deshalb braucht es nach der Wahl eine neue Kraft im Wiener Landtag und in den Bezirksvertretungen, auf die sich die Menschen verlassen können", sagte Adensamer.

2.000 Unterschriften notwendig

Das Sammeln der dafür notwendigen Unterstützungserklärungen hat bereits begonnen. In den nächsten Wochen brauchen nicht im Gemeinderat vertretene Parteien über 2.000 beglaubigte Unterstützungserklärungen. "Wir haben bereits jetzt großen Rücklauf an Unterschriften und viele Menschen melden sich, um bei uns mitzumachen", betonte Urbanic. Trotzdem werde es einem als Oppositionspartei "alles andere als leicht gemacht, ins Rathaus einzuziehen".

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