Ein Jahr nach Unwetter: Noch immer keine freie Fahrt auf der Sofienalpenstraße

13 Monate ist es her, dass Wien ein Jahrtausendhochwasser erlebt hat. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Hainbach-Siedlung in Penzing ist das Thema Unwetter aber nach wie vor präsent. Denn die Sofienalpenstraße ist seither für den Individualverkehr gesperrt.
Ursprünglich ist der Abschnitt aufgrund von Unterspülungen und Hangrutschungen gesperrt worden. Die anhaltende eingeschränkte Erreichbarkeit ist für die Anrainer mittlerweile ein großes Ärgernis, da durch die nötigen Umwege großer Zeitverlust entstehe, erklärt Alexander Glock, einer der Betroffenen. Besorgt sei man zudem darüber, dass Einsatzfahrzeuge im Notfall zu lange zur Siedlung brauchen könnten.
Für Blaulichtfahrzeuge sowie die Bundesforste ist das Befahren eigentlich trotz Sperre gestattet. Rad- und Fußverkehr sind ebenfalls möglich. „Aber nicht jede Person weiß darüber Bescheid. Lässt sich also ein nicht ortskundiger Sanitäter die Route mit einer Navigationsapp berechnen, wird er über den Umweg geschickt“, beklagt Glock.
Antrag zur Öffnung der Straße
Unterstützung gibt es von der Bezirks-ÖVP: „Wir verstehen, dass das Unwetter zu Problemen geführt hat, aber es muss sich etwas tun“, sagt Andreas Eisenbock, Klubobmann der Penzinger VP. Anfang Oktober hat er deshalb einen Antrag zur Öffnung der Sofienalpenstraße im Bezirk eingebracht, über den im Dezember abgestimmt wird. Unterstützt wird dieser von den Neos und der FPÖ.
Verzögerung der Arbeiten
Ursprünglich seien Anrainer darüber informiert worden, dass die Straße bis Juli dieses Jahres wieder instand gesetzt hätte werden sollen, so Glock. Doch noch bevor die Sanierungen abgeschlossen werden konnten, kam es im Juli 2025 durch starke Regenfälle zu neuerlichen Schäden, wie die MA 28 (Straßenbau) mitteilt. „Einsatzfahrzeuge können die Straße aber nach wie vor benutzen und brauchen keine Umwege zu fahren“, betont die MA 28. Die Sperre betreffe lediglich den Abschnitt zwischen Sophienalpe und der Hainbach-Siedlung. Die Zufahrt zur Siedlung von der Seite des 14. Bezirks ist für alle Verkehrsteilnehmer uneingeschränkt möglich, heißt es weiter.
Die Verzögerung sei auf Sicherheitsbedenken zurückzuführen, da erneut Stellen eingebrochen seien, bestätigt die Klubobfrau der Penzinger Grünen, Silke Baron, dem KURIER. Es sei geplant, die Straße im Frühjahr herzurichten, so Baron weiter, weshalb sich die Grünen dem Antrag nicht anschließen. „Ob die SPÖ zustimmt oder nicht, wird noch besprochen“, sagt Bezirkschefin Michaela Schüchner. Es handle sich um eine komplexe Situation, bei der auch Naturschutzbewilligungen eine Rolle spielen. „Der Antrag wird erst im Dezember bearbeitet, die zuständigen Magistratsabteilungen sind momentan schon um eine Lösung bemüht“, so Schüchner.
Für die Bewohner heißt es weiter warten. „Es geht hier um Menschen, es ist ärgerlich im Alltag“, sagt Eisenbock. Zufrieden geben möchte man sich auch von Anrainerseite nicht: Eine Petition, um die Arbeiten voranzutreiben, wurde gestartet.
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