Schulterschluss: Religionsgemeinschaften für Klimavolksbegehren

IKG-Präsident Deutsch, Kardinal Schönborn, IGGÖ-Präsident Vural, Volksbegehren-Sprecherin Rogenhofer, Bischof Chalupka, Buddhisten-Präsident Weißgrab und Bischof Andrej (v. li.).
Römisch-Katholische, Evangelische und Serbisch-Orthodoxe Kirche, Muslime, Juden und Buddhisten wollen die Schöpfung retten.

Zum ersten Mal überhaupt stellen sich die großen Religionsgemeinschaften Österreichs geschlossen hinter ein Volksbegehren. In einem offenen Brief fordern Römisch-Katholische und Evangelische Kirche, Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), Israelitische Kultusgemeinde (IKG), Serbisch-Orthodoxe Kirche sowie die Buddhistische Religionsgesellschaft eine „mutige Klimapolitik“ der Bundesregierung.

Zudem rufen die Vertreter der einzelnen Religionen die Bürger dazu auf, das Klimavolksbegehren zu unterschreiben. Möglich ist das noch bis 29. Juni. Bis Dienstagabend waren es rund 178.000 Unterschriften.

Schutz der Schöpfung

„Wir haben die Welt ausgebeutet – es liegt an uns, den Trend umzukehren“, meint etwa Kardinal Christoph Schönborn. Das seien wir „Gott und den nachkommenden Generationen schuldig“. Und auch für den evangelischen Bischof Michael Chalupka ist Klimaschutz direkt aus der Religion ableitbar: „Die Schöpfung ist dem Menschen anvertraut, um sie zu bewahren – nicht, um sie zu zerstören.“

In dieselbe Kerbe schlagen Muslime, Juden, Serbisch-Orthodoxe und Buddhisten. Wobei man sich einig ist, dass die Rettung des Planeten nur mit vereinten Kräften zu schaffen sei. „Der Klimawandel betrifft uns alle“, betont IGGÖ-Präsident Ümit Vural. Um die Trendwende punkto Klimapolitik zu schaffen, setzen die Religionsgesellschaften bei den Gläubigen auf Bewusstseinsbildung.

Die Erzdiözese Wien und die IGGÖ richteten zudem eigene Umweltreferate ein. Die Evangelische Kirche erstellte einen Nachhaltigkeitsleitfaden, der den Gemeinden helfe, einzusparen. Projekte mit demselben Ziel würden aus der Klimakollekte finanziell unterstützt.

Info: www.klimavolksbegehren.at

Kommentare