Nach Tod von Giraffenbaby: Nun wird die gesamte Herde untersucht

Nach Tod von Giraffenbaby: Nun wird die gesamte Herde untersucht
Ein Befund zeigt, dass das letztgeborene Jungtier in Schönbrunn entwicklungsverzögert war. Auch davor sind Giraffenbabys verstorben.

Mitte November war die Freude noch groß: Per Aussendung verkündete der Tiergarten Schönbrunn, dass man sich über die Geburt einer kleinen Netzgiraffe freue. 

Doch nach der Geburt verschlechtere sich der Gesundheitszustand des Tiers stark, Ende November starb die kleine Giraffe. Nun liegt der pathologische Befund vor.

Demnach zeige der Bericht, dass das Jungtier entwicklungsverzögert und daher nicht lebensfähig war, hieß es am Montag vonseiten der Pressestelle des Tiergartens. Zahlreiche Gefäßverbindungen, unter anderem in den Herzkammern und der Leber, die sich normalerweise kurz nach der Geburt schließen, seien offen geblieben. Diese Entwicklungsverzögerung erkläre auch die vergleichsweise geringe Körpergröße des Jungtiers.

"Mehrmals vorgekommen"

„Da dies nun mehrfach vorgekommen ist, haben wir entschieden Spezialuntersuchungen durch internationale Experten bei unseren Giraffen durchführen zu lassen. Zudem wurde festgelegt, dass in dieser Herdenkonstellation vorerst keine weiteren Zuchtversuche unternommen werden“, hieß es seitens der Pressestelle. 

Zwei traurige Todesfälle

Zur Erinnerung: Bereits im August 2023 meldete der Tiergarten, dass das nur vier Wochen alte Giraffenjungtier „Nio“ verstorben war. Die Geburt und die ersten Wochen seien gut verlaufen. Doch dann habe „Nio“ erste Anzeichen von Schwäche wie „Mattigkeit“ und „Lahmheit“ gezeigt. „Unser Team aus Tierpflegern, Tierärzten und Zoologen hat umgehend alles in seiner Macht Stehende getan, aber das eher schmächtige Jungtier hat es leider nicht geschafft“, schrieb der Tiergarten damals in einem Facebook-Posting.

Auch bei der Geburt eines weiteren Jungtiers im November 2024 war man anfangs noch optimistisch: "Die Geburt ist bilderbuchmäßig verlaufen. Gerade bei Giraffen birgt diese immer ein erstes großes Risiko, da die Tiere im Stehen gebären und das Jungtier mit einem Fall aus zwei Metern Höhe das Licht dieser Welt erblickt", so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck in einer ersten Reaktion.

Das Kleine wurde rund um die Uhr umsorgt und mit Milch aufgepäppelt. Doch leider vergeblich: "Zwei Wochen lang hat das Tierpfleger-, Tierärzte- und Kuratorenteam um das Überleben des Jungtieres, das noch keinen Namen hatte, gekämpft. Doch leider ist es in der vergangenen Nacht entschlafen", musste der Tiergarten Ende November vermelden.

Kommentare