Schleudergefahr in der Stadt: So lässt sie sich umkurven

Eine Radfahrerin fährt im Winter auf einem geräumten Radweg in Wien.
Tipps der KURIER-Redaktion: Wie Radfahrende sichtbar und sicher durch den Winter kommen.

Fast hätte man es in den klimagewandelten Wintern in Wien und Umgebung schon vergessen – doch die kalte Jahreszeit kann auch im urbanen Bereich frostige Krallen zeigen. Das wissen spätestens seit Sonntagfrüh auch jene Radfahrer und Radfahrerinnen, die noch nie auf Eis und Schnee durch die Stadt mäandert sind.

Da der Winter noch gar nicht so richtig begonnen hat, hier ein paar Tipps der KURIER-Redaktion, wie man sich in den nächsten Wochen sicher auf zwei Rädern durch Wien bewegen kann – selbst wenn es stürmt und schneit.

Sicher ist sicher

Eigentlich gilt dies ja das ganze Jahr: Wer sein Fahrrad nicht von Zeit zu Zeit serviciert (Schaltung, Bremsen, Reifen), begibt sich de facto in Lebensgefahr. Die kalte Jahreszeit verzeiht technische Mängel am Rad noch weniger als Frühling und Sommer. Im Winter hilft auch: ein wenig Luft aus den Radreifen lassen. Durch den geringeren Reifendruck lässt sich die Haftung erhöhen. Außerdem raten Fachleute dazu, im Winter den Sattel um ein bis zwei Zentimeter tiefer zu stellen. Sollte das Rad ins Schlingern geraten, erreicht man mit den Füßen schneller den Boden.

Tempo reduzieren

Katharina Jaschinsky vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zitiert aus Studien: „Der Bremsweg verlängert sich auf Schneefahrbahnen massiv.“ Als Faustregel gilt daher laut Jaschinsky: „Bei Schneefahrbahn das Tempo um die Hälfte reduzieren, großen Sicherheitsabstand einhalten und volle Konzentration auf den Straßenverkehr, also auch Hände weg vom Handy beim Fahren.“

Sich sichtbar machen

Das Um und Auf in der Dämmerung und Dunkelheit sowie bei Schneetreiben ist die Sichtbarkeit, erst recht im Zeitalter der Reizüberflutung und der digitalen Ablenkungen. Helle Kleidung, reflektierendes Material an Schuhen, Hosen, Jacken und Helmen und natürlich eine ausreichende Lichtstärke am Rad sind dafür obligatorisch. Gut zu wissen: Nur das rote Rücklicht darf blinken. Vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind zudem separate Reflektoren vorne und hinten sowie an den Speichen.

Schnee auf der Straße

Die Schneeräumung auf den Radwegen der Stadt funktioniert eigentlich seit Jahren gut. Allerdings zeigte der jähe Wintereinbruch am vergangenen Sonntag auch: Auf den Mehrzweckstreifen der Straßen türmten sich zum Teil die von den Pflügen zur Seite geschobenen Schneemassen. Bei Ausweichmanövern in den Kfz-Verkehr ist für Zweiradler Vorsicht/Umsicht geboten.

Die Tücken der Brücken

Speziell bei Morgen- oder Abendfrost können die Brücken sowie deren Abfahrten (etwa zu den Radwegen entlang des Donaukanals oder der Donau) zur gefährlichen Fallen werden, weil sich dort schneller Glätte bildet. Hütet Euch auch vor nassen Kanaldeckeln in den Kurven! Und da Schnee und Sturm zuletzt auch noch viel Laub von den Bäumen geholt haben, sei auch noch an diese eher unscheinbare Rutschgefahr erinnert.

Kein Sturz auf Glatteis

Sind dann Straßen und Radwege spiegelglatt wegen Eisregens, dann ist es absolut reif und erwachsen, nichts zu riskieren und dem Rad eine Pause zu gönnen – die Sturzgefahr ist zu hoch.

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