„Es ist ein fantastisches Ergebnis. Ich bin mehr als zufrieden“, sagt auch Spitzenkandidatin Judith Pühringer. Man habe eine Aufholjagd gestartet und sei jetzt nur knapp vom besten Ergebnis in Wien entfernt. "Total überwältigt" zeigte sich Ko-Landesparteichef Peter Kraus gegenüber der APA: "Wir alle feiern, weil wir im Bereich des historisch besten Ergebnissen liegen." Vor einem Jahr hätten die Umfragen noch ganz anderes vorhergesagt. Man habe es im Wahlkampf geschafft, Unentschlossene zu mobilisieren. Zudem lobte Kraus die "Performance" von Spitzenkandidatin Pühringer: "Sie hat einen großartigen Job gemacht."
Die Grünen wollten stärker abschneiden
Das Wunschziel von Spitzenkandidatin Judith Pühringer war bei dieser Wahl klar: Man wollte so stark abschneiden, dass Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gar keine andere Option mehr hat, als mit den Grünen zu koalieren. Das hat zwar nicht geklappt. Aber es steht zumindest fest, dass die Grünen weit vor den Neos und der ÖVP liegen. Auf die Frage, wie Klubobmann Ellensohn die Koalitionschancen für die Grünen einschätzt, meint er: „Jetzt müssen wir abwarten, wie viele Varianten es schlussendlich geben wird.“
Die Überraschung stand vielen ins Gesicht geschrieben
Die Überraschung, wie gut die ersten Zahlen für die Grünen tatsächlich ausgefallen sind, steht vielen ins Gesicht geschrieben. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass wir das Ergebnis vom letzten Mal halten können“, sagt ein junger Anhänger. Kritischer Nachsatz: „ Als SPÖ würde ich aber trotzdem mit den Neos koalieren, mit denen kann man alles machen.“ Positiv überrascht zeigt sich auch ein älterer Herr. Seiner Meinung nach war das Rekordergebnis der vorigen Wahl durch Ibiza begründet. „Ich hätte dieses Mal mit 13 Prozent gerechnet“, sagt der 73-Jährige.
Kritische Stimmen über Spitzenkandidatin Judith Pühringer sind an diesem Abend deshalb auch kaum zu hören. Dass man mit einem anderen Kandidaten das Wahlergebnis noch weiter verbessert hätte, glaubt Ellensohn nicht: „Judith Pühringer hat einen super Wahlkampf geliefert. Sie ist in allen Diskussionen ruhig und kompetent aufgetreten.“
Bei umstrittenen Themen, etwa dem Lobautunnel, hielt man sich im Wahlkampf zurück. Pühringer betonte in dem Zusammenhang die Zuständigkeit des Bundes, um mögliche Konflikte zu vermeiden. „Ich glaube aber, dass sich die SPÖ Schritt für Schritt von diesem Projekt verabschiedet“, so Ellensohn. Auf die Frage, ob der Lobautunnel eine Koalitionsbedingung sei, wollte er nicht antworten.
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