Rekord-Ballsaison erwartet: „Der Wiener Ball ist absolut sexy“

Ball der Wiener Wirtschaft 2020
Eine neue Studie geht von 600.000 Ballbesuchern 2025/26 aus.

520.000 Besucher verzeichneten die Wiener Bälle in der vergangenen Ballsaison. Eine Zahl, die in der Saison 2025/26, die traditionell am 11. November beginnt, wohl deutlich übertroffen werden könnte. Es werden – geht zumindest aus einer aktuellen Studie der KMU Forschung Austria hervor – 600.000 Gäste erwartet.

Das wäre die bisher höchste Besucherzahl und würde sogar die Rekordsaison 2022/23 übertrumpfen. Damals schwangen 590.000 Besucher das Tanzbein, wie bei einer Pressekonferenz der Wirtschaftskammer Wien in der Hofburg, wo sonst, verkündet wurde.

Teures Vergnügen

Der Gäste-Rekord sorgt auch für klingende Kassen: Laut der angesprochenen Studie werden 235 Millionen Euro Umsatz erwartet – etwa ein Fünftel mehr als noch im Vorjahr. Maria Neumann, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk, rechnet vor, dass pro Besucher rund 390 Euro für einen Ballabend ausgegeben werden.

Den größten Posten macht dabei mit 130 Euro die Ballkarte einschließlich Tischreservierung aus, Speisen und Getränke am Ball (inklusive Tombola) kommen auf 90 Euro. Trotz gesalzener Ballpreise für Sekt und Frankfurter gibt es wohl kein Entkommen: „Spätestens nach Mitternacht kommt der Hunger, selbst wenn man mit vollem Magen auf den Ball kommt“, sagt Neumann. 55 Euro geben Ballgäste für ihre Outfits aus, 40 Euro für die schicke Frisur und 30 Euro für das Taxi hin und zurück.

Wirtschaftsmotor Ball

Dabei kommt eine ganze Bandbreite an Branchen zum Einsatz, wie auch Neumann betont: „Die Wiener Ballsaison ist weit mehr als ein gesellschaftliches Highlight – sie ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor für zahlreiche Gewerbe- und Handwerksbranchen in unserer Stadt. Von Mode- und Bekleidungstechnik über Friseur- und Kosmetikbetriebe bis hin zu Floristik, Veranstaltungstechnik, Konditorei, Fotografie und Sicherheit profitieren rund 1.000 Wiener Unternehmen von dieser lebendigen Tradition.“

Bereits heute, berichtet Armin Egger, Geschäftsführer der Hofburg BetriebsgesmbH, seien einige große Bälle restlos ausverkauft, darunter der Ärzte-, Jäger- oder Offiziersball. Die Gäste werden jünger und internationaler, wodurch auch die Bedeutung von Social Media für die Wiener Ballsaison zunehme. „Instagramtaugliche Momente werden zunehmend wichtiger. Bälle schaffen die Kulisse und Social Media transportiert die Magie der Wiener Bälle in die Welt“, sagt Egger.

Nur in Wien

Aber auch den Wienerinnen und Wienern ist ihre Ballsaison wichtig, wie die von der Wirtschaftskammer Wien in Auftrag gegebene Studie ergab. Rund 70 Prozent der Befragten bewerten die Ballsaison demnach als wichtiges kulturelles Ereignis, 57 Prozent erkennen ihren wirtschaftlichen Nutzen.

Dominic Schmid, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft stimmt zu: „Die Wiener Bälle sind absolut sexy und ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt. Diese Ballkultur gibt es nur in Wien.“

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