Ein Blick in den aktuellen Investitionsplan des KAV sorgt aber jetzt schon für Irritationen bei der Opposition. Denn darin findet sich nichts mehr von großspurigen Bauvorhaben, die noch unter Stadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) angekündigt wurden. Große Zentralbauten werden die Pavillon-Spitäler ersetzen, hieß es damals.
Entsprechende Konzepte finden sich noch im Investitionsplan 2018, der dem KURIER vorliegt. Dort ist etwa ein „Zentralobjekt“ für das Krankenhaus Hietzing vermerkt – mit Gesamtkosten von 900 Millionen Euro. „Um optimale Voraussetzungen für eine zeitgemäße und wirtschaftliche Betriebsführung zu schaffen, [...] wird das Krankenhaus Hietzing [...] am bestehenden Standort vollständig neu gebaut“, heißt es im Bericht. Mit 882 Betten hätte der Neubau Dimensionen, die mit dem KH Nord vergleichbar sind.
Im Investitionsplan für 2019 fehlt dieses Projekt. Auch der noch im Vorjahr angeführte Teilneubau im SMZ Süd (Kosten: 600 Millionen Euro) oder ein Verwaltungs- und Betriebsgebäude im Wilhelminenspital um rund 135 Millionen Euro.
Die ÖVP macht die Probleme beim KH Nord für das Verschwinden dieser Großvorhaben verantwortlich: „Das dort durch Missmanagement verlorene Geld fehlt jetzt in wichtigen Bereichen des Wiener Gesundheitssystems“, sagt Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec.
Im KAV weist man dies zurück: „Dass die Projekte 2019 nicht ausgewiesen sind, heißt nicht, dass sie obsolet sind“, sagt ein Sprecher. „Wir sind gerade dabei, den Wirtschaftsplan für 2020 zu erstellen. Darin werden sie sich in der einen oder anderen Form wiederfinden.“
Was das konkret bedeutet, bleibt offen. Immerhin: Selbst wenn die Zentralbauten nicht kommen, werden die Standorte runderneuert. Schon im Frühjahr hieß es seitens des KAV, dass allein für die kommenden fünf Jahre in den Spitälern Bau- und Sanierungsmaßnahmen mit einem Volumen von einer Milliarde Euro geplant sind.
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